Koller: "Es ist wichtig, ihnen Vertrauen zu geben"

Freudentänzer: Dragovic und Arnautovic waren zuletzt in Topform.
Von Almer bis Arnautovic, von Fuchs bis Dragovic – der Teamchef und seine Vorzugsschüler.

David Alaba wäre der Weltstar geworden, der er ist, egal wer in Österreich Teamchef ist. Doch Teamchef Koller hat es geschafft, dass die Mannschaft auch ohne den Vorzeigeprofi von Bayern München erfolgreich ist. Alaba konnte nur vier der acht Länderspiele des Jahres mitmachen – von denen nur das am Dienstag gegen Brasilien verloren wurde. Aleksandar Dragovic, Zlatko Junuzovic, Marko Arnautovic und Florian Klein sind die vier Spieler, die im Jahr 2014 in allen acht Spielen eingesetzt wurden. Unter den Vorzugsschülern des Teamchefs sind aber auch einige, denen andere Trainer wohl schon das Vertrauen entzogen hätten.

Marko Arnautovic

Der wohl am meisten polarisierende Teamspieler war gegen Montenegro, Russland und Brasilien einer der absoluten Leistungsträger. Noch im Oktober hatte Koller im KURIER-Interview über die fußballerischen Fähigkeiten des 25-Jährige gesagt: "Wie er die voll ausspielen kann – das hat noch kein Trainer herausgefunden." Offenbar hat er einen Weg gefunden, wie der England-Legionär zu einer tragenden Säule des Teams werden konnte: "Er hat einen guten Körper, Schnelligkeit und Power – was er manchmal auch zeigt. Es ist aber wichtig, dass er permanent auf diesem Niveau spielt."

Aleksandar Dragovic

"Er hatte schon immer Präsenz und gutes Zweikampfverhalten, hat aber Ruhe und Klarheit dazugewonnen", sagt Koller. Der 23-jährige Innenverteidiger von Dynamo Kiew ist in den letzten drei Jahren zum Abwehrchef gereift. "Er war von Beginn an bei unserem Projekt dabei und hat sich als Persönlichkeit weiterentwickelt."

Christian Fuchs

Der Linksverteidiger macht eine sportliche Berg- und Talfahrt mit. Bei Schalke steht der 28-Jährige in der Kritik. Im Team steht Koller voll hinter seinem Kapitän, der in den letzten drei Partien auf sehr hohem Niveau spielte. "Es spielt sich viel im Kopf ab", sagt Fuchs. Der hatte nach dem Montenegro-Spiel das erste Schalke-Spiel unter dem neuen Trainer Roberto di Matteo absolviert. Er wurde gelobt und saß danach drei Spiele auf der Bank. Undenkbar unter Koller.

Robert Almer

Der Steirer weiß, dass ein Fehlgriff von ihm wieder eine Tormanndebatte lostreten würde. Er ist aber der Inbegriff des Koller’schen Vertrauens. Schon beim ersten Länderspiel des Schweizers (15. November 2011) stand der heute 30-Jährige im Tor. Almer musste später nach dem Aufstieg auf die Düsseldorfer Bank, musste bei Zweitliga-Absteiger Cottbus aus finanziellen Gründen auf die Tribüne und ist jetzt in Hannover Zweiter hinter Deutschlands Teamtormann Zieler. Almer ist einer von denen, die profitieren vom Credo Kollers: "Wir sind überzeugt von diesen Spielern. Es ist wichtig, ihnen Vertrauen zu geben."

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