Manipulationsvorwurf im Frauen-Fußball

Ex-Neulengbach-Trainer: Dr. Johannes Uhlig
Im Cup-Finale soll es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, meint Trainer Uhlig und trat zurück.

Im Cup-Finale soll es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, meint Trainer Uhlig und trat zurück.Neulengbach gegen Spratzern, Damen-Fußball der obersten österreichischen Güte. Herren-Teamchef Marcel Koller war da, auch ÖFB-Präsident Leopold Windtner und Sportdirektor Willibald Ruttensteiner wohnten dem Finale des ÖFB-Ladies-Cups letzte Woche Samstag am 17. Mai in St. Veit an der Glan bei. Sollten sie alle Zeugen eines handfesten österreichischen Fußball-Skandals geworden sein?

Geht es nach Johannes Uhlig, dann ja.

Der langjährige Coach ist seit Freitag Ex-Neulengbach-Trainer. "Meine Assistentin Sabine Brand und ich sind nach vier Jahren zurückgetreten", sagt der Sportwissenschafter. Der Grund? "Manipulationsverdacht." Die Vorwürfe, mit denen sich der Trainer an den KURIER wandte, wiegen schwer nach der 3:4-Finalniederlage. "Eine meiner Spielerinnen (Name der Redaktion bekannt, Anm.), eigentlich eine verlässliche, hat sich in der ersten Halbzeit drei außergewöhnliche Schnitzer geleistet. Das ist eine Klasse-Spielerin, sie war immer eine meiner besten. Solche Fehler macht sie normalerweise nie", sagt Uhlig.

Verdacht

Nachdem die Spielerin in der Pause keinerlei Betroffenheit in Bezug auf ihre Fehler gezeigt habe, hätte sich bei Uhlig ein Verdacht breitgemacht. "Ich hatte den Verdacht, dass da etwas nicht korrekt zugeht." Spielerwechsel hat er zur Pause jedoch keinen vorgenommen.

Neulengbachs Obmann-Stellvertreter Thomas Eisl kann mit den Vorwürfen seines ehemaligen Trainers nicht viel anfangen. "Es stimmt, dass die Spielerin an zwei Gegentoren beteiligt war. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie absichtlich Fehler gemacht hätte", sagt der Funktionär.

"Uhlig hat seinen Vorwurf am Montag beim Training vor einem Großteil der Mannschaft geäußert. Die betroffene Spielerin war da allerdings nicht anwesend." Sie habe erst am Dienstag von den Vorwürfen Uhligs erfahren und ihn zur Rede gestellt. "Nach dem Training am Dienstag ist die Mannschaft an den Vorstand heran getreten und hat dabei den Wunsch geäußert, nächste Saison nicht mehr mit Uhlig arbeiten zu wollen. Uhlig selbst ist dann am Mittwoch zurückgetreten."

Wie es nun weitergeht? "Ich werde auf jeden Fall Schritte einleiten", kündigt Uhlig an. Welche? "Das muss ich mir noch überlegen", sagt der ehemalige Trainer-Ausbildner des ÖFB.

Vereinsinterne Konsequenzen hat es bis dato keine gegeben. Schon gestern standen beim 4:0-Sieg in der Liga gegen Südburgenland dieselben elf Spielerinnen in der Startelf wie im Cup-Finale in der Vorwoche.

Fortsetzung folgt.

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