Manipulationsverdacht bei Salzburg-Sieg

Manipulationsverdacht bei Salzburg-Sieg
Salzburg gewann in Kapfenberg dank einer abgerissenen Flanke. Auch zwei Vienna-Spiele stehen wieder unter Verdacht.

Drei Spiele aus den beiden höchsten österreichischen Fußball-Spielklassen stehen offenbar unter Manipulationsverdacht. Wie die Sportzeitung am Dienstag berichtete, wurden bei den Erste-Liga-Partien FC Lustenau - Vienna (4:1 am 9. September 2011) und Hartberg - Vienna (2:0 am 16. September 2011) sowie beim Bundesliga-Match Kapfenberg - Salzburg (0:1 am 17. März 2012) auffällige Quotenbewegungen registriert.

In allen drei verdächtigen Partien sank die Quote für den späteren Sieger massiv - und das zu einem Zeitpunkt, als es jeweils noch 0:0 stand. Derartige Vorgänge könnten auf eine Manipulation hindeuten.

Abgerissene Flanke

Salzburg gewann das Spiel in Kapfenberg nur dank einer abgerissenen Flanke von Jantscher ins Kreuzeck (75.) mit 1:0.

Die Vienna hatte sich im Dezember von Abwehrspieler Erdzan Beciri getrennt, nachdem der Slowene zwei Mal ein unnötiges Handspiel im Strafraum (beim 2:3 gegen Austria Lustenau am 12. April und beim 2:3 gegen den FC Lustenau am 25. November) begangen hatte. Auch damals war von Manipulationsversuchen die Rede.

"Extrem ernst"

Die Sportzeitung wurde nach eigenen Angaben von einem Leser, der für eine britische Wett-Firma arbeitet, auf die Unregelmäßigkeiten hingewiesen.

Buchmacher in Asien hatten Auffälligkeiten registriert, woraufhin der Buchmacher die diesbezüglichen Informationen an ÖFB und Bundesliga weiterleitete. Beim Salzburg-Sieg gegen den KSV schlug laut Sportzeitung sogar das Bet-Radar der heimischen Wettanbieter an. Dabei handelt es sich um eine Art Frühwarnsystem, das die Bewegungen auf den internationalen Wettmärkten überwacht.

tipp3-Vorstandsvorsitzender Phlipp Newald bestätigte die ungewöhnlichen Einsätze auf die Partie Kapfenberg - Salzburg, versuchte aber auch zu beschwichtigen: "Auf den österreichischen Märkten hat es keine Auffälligkeiten gegeben, und die Vorgänge auf den asiatischen Märkten werden wir uns in aller Ruhe ansehen. In spätestens zwei Tagen wissen wir mehr", sagte Newald und versicherte, man nehme "das Thema extrem ernst".

Die Bundesliga wollte ebenso wie der ÖFB im Zusammenhang mit den beiden Vienna-Spielen keine öffentliche Stellungnahme abgeben, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden. Was die Partie Salzburg - Kapfenberg betrifft, möchte sich die Liga noch weitere Informationen beschaffen.

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