Koller: "Jetzt geht’s richtig los"

Marcel Koller (re.) bei der Radtour.
Janko war beim Auftakt überraschend schon dabei.

Im Mountainbiken haben die österreichischen Teamspieler noch Nachholbedarf. Das zeigte jedenfalls die gemeinsame Ausfahrt am ersten Tag des Trainingslagers in Laax, wo einige Kicker grobe Fouls an den sensiblen Schaltungen begingen.

Auch der Ausflug auf die wacklige Stahl-Plattform hoch oberhalb der Rheinschlucht war nicht jedermanns Sache. "Das ist eine Katastrophe, lasst mich runter", schrie Marko Arnautovic und ergriff wie auch Aleksandar Dragovic die Flucht.

"Höhenangst solltest du hier nicht haben", sagte Torhüter Robert Almer, "aber das passt gut zu unserer Situation. Diese Tage hier sind wichtig, um den Kopf frei zu kriegen."

Bei der Zusammenkunft fehlten noch David Alaba, Heinz Lindner, Jakob Jantscher und Kapitän Christian Fuchs, dafür tauchte überraschend Marc Janko bereits in Laax auf. Der FC Basel gab dem Goalgetter vorzeitig frei und verzichtet auch im letzten Saisonspiel am Mittwoch auf den Österreicher.

Marcel Koller strotzt derweil nur so vor Tatendrang. Der Teamchef, der auch privat gerne nach Laax kommt, kann die erste Trainingseinheit kaum erwarten. "Jetzt geht’s endlich richtig los."

Bei den Bayern ist man auf den Gewinn von Meisterschaft und Cup so stolz, dass man vom Bayrischen Rundfunk Geld haben wollte für die Übertragung der Double-Feier. Ganz offensichtlich wird in München mit zweierlei Maß gemessen. Denn Trainer Guardiola weinen nur wenige in München Tränen nach, weil der "nur" sieben Titel in drei Jahren geholt hat. Der aber drei Mal in der Champions League gescheitert ist. 2014 am späteren Sieger Real, 2015 am späteren Sieger Barcelona, 2016 an Atlético.

Was für die Mannschaft von Diego Simeone ein gutes Omen sein könnte, ist für Guardiola eine Einsicht. Mit dem schönen Spiel und den Bayern kann er es nicht schaffen, dauerhaft um die großen Titel mitzuspielen.

Bei den Bayern war aber der Anspruch an ihn, dort anzuknüpfen, wo Heynckes 2013 aufgehört hat. Guardiola schaffte das in drei Jahren nicht. Dass er das Spiel der Bayern auf ein neues Niveau gehoben hat, interessiert viele nicht.

Was zählt, ist der Erfolg. Und der wird ganz unterschiedlich definiert. Bei Köln wollten die Fans lange Zeit so hoch hinaus wie man zum Beispiel 1978 war und das Double geholt hat. Schließlich entschloss man sich, der Realität ins Auge zu sehen und nicht den besten Trainer der Welt zu holen, sondern einen Ösi. Stöger sorgt seit drei Jahren beharrlich für einen Aufwärtstrend. Den schaffte auch ein unterschätzter Schweizer mit dem österreichischen Team. Geduld kann sich auch lohnen.

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