Koller geht von Ibrahimovic-Einsatz aus

Teamchef Marcel Koller: "Wir müssen über die Grenze gehen."
Keine Spezialbewachung für Schwedens Superstar: Koller: "Werden nicht in Steinzeit zurückverfallen."

Österreichs Fußball-Teamchef Marcel Koller rechnet kommenden Montag beim Auftakt der EM-Qualifikation in Wien fest mit einem Einsatz von Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic. Der 32-Jährige ist am Montag nicht nur planmäßig beim schwedischen Team eingerückt, sondern hat sich am Sonntag mit drei Toren für Paris St. Germain auch eindrucksvoll von einer Bauchmuskelverletzung zurückgemeldet.

"Wir haben auch festgestellt, dass er in guter Form ist", sagte Koller. Allerdings habe man die Schweden vor etwas mehr als einem Jahr ebenfalls mit Ibrahimovic zu Hause 2:1 besiegt. "Wir haben auch jetzt die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen", versicherte der ÖFB-Teamchef. "Ich bin überzeugt, dass wir auch Schweden Probleme bereiten können und werden."

Während der Gegner am Donnerstag noch ein Testspiel gegen Estland bestreitet, bereitet Koller sein Team mit einem einwöchigen Trainingslager in Wien auf das erste Pflichtspiel des Jahres vor. Die ÖFB-Auswahl hat in der Innenstadt Quartier bezogen. Auf den Trainingsplätzen beim Ernst-Happel-Stadion wird ab Montagabend auch an einem Konzept gegen Ibrahimovic gearbeitet.

"Wir werden versuchen, ihn aus dem Spiel zu nehmen", erklärte Koller. Eine Spezialbewachung für den Stürmerstar, Dreh- und Angelpunkt in der schwedischen Offensive, schloss er aber aus. "Wir werden nicht in die Steinzeit zurückverfallen und etwas ganz Konservatives machen", sagte der Schweizer. "Es ist wichtig, dass wir nicht nur auf Ibrahimovic schauen, sondern auch auf unser Spiel."

In die vergangene WM-Qualifikation waren die Österreicher vor zwei Jahren trotz starker Leistung mit einer 1:2-Heimniederlage gegen Deutschland gestartet. "Damals hatten wir den Spielern unser System noch nicht so vermittelt. Jetzt sind wir zwei Jahre weiter", erinnerte Koller. Paradebeispiel sei Bayern-Star David Alaba. "David ist immer noch jung, aber er hat sich auch weiterentwickelt."

Die Qualität gelte es nun aber auch, auf den Platz zu bringen. Großes Ziel ist die Teilnahme an der EM 2016 in Frankreich, für die sich erstmals 24 Teams qualifizieren. "Wenn du so ein großes Ziel erreichen willst, musst du das auch auf dem Platz umsetzen, wenn es einmal nicht so läuft", betonte Koller. "Wir müssen über die Grenze gehen."

Sorgenkind

Einige Spieler sind am Montag mit Enttäuschungen im Gepäck beim Nationalteam eingerückt - allen voran jene von Meister Salzburg nach der verpassten Qualifikation für die Champions League. "Es ist sicher nicht schlecht, wenn sie jetzt in ein anderes Umfeld kommen", meinte Koller. Man werde ihren Zustand aber natürlich beobachten. "Es ist wichtig, das wegzubringen. Niederlagen gehören zum Fußball dazu."

Bei den Schweden musste nach Stürmer Marcus Berg (Schlüsselbeinbruch) auch Rechtsverteidiger Mikael Lustig wegen einer Leistenverletzung absagen. Kollers Sorgenkind ist Veli Kavlak. Der Mittelfeldspieler von Besiktas Istanbul laboriert an Adduktorenproblemen, eine genaue Diagnose stand vorerst aus. Für das Spiel in einer Woche im Happel-Stadion sind nur noch einige hundert Restkarten verfügbar.

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