Sturm von den eigenen Fans ausgepfiffen

Karim Onisiwo und die Mattersburger entführten einen Punkt aus Graz.
Mattersburg ließ beim 0:0 in Graz gute Chancen liegen.

Zwei Verlierer aus der Vorwoche standen einander in Graz gegenüber. Den Gästen aus Mattersburg, bei denen Jano erstmals in dieser Saison nicht in der Startelf stand, war anzumerken, dass man sich für das 1:6-Debakel vom Spiel gegen Rapid rehabilitieren wollte. Die Burgenländer traten in Graz nicht auf wie ein Außenseiter, obwohl sie dort gegen Sturm zuletzt im Mai 2006 gewonnen hatten.

Mit vier neuen Gesichtern gegenüber der letzten Partie zwang die Elf von Ivica Vastic den Steirern mit viel Aggressivität ihr Spiel auf. Meist wurde es gefährlich, wenn Mattersburg über die rechte Seite kam. Da hatte Onisiwo mit dem überforderten Lykogiannis seinen Spaß, der Grieche gewann in den ersten 45 Minuten nur einen von elf Zweikämpfen. Mit zwei Fouls ermöglichte der linke Verteidiger den Gästen auch zwei Freistöße, die beinahe folgenschwer waren. Beide Male verfehlte Innenverteidiger Rath nach Röchers Hereingabe aus aussichtsreicher Position das Ziel (23., 26.).

Und weil Pink zwei Minuten vor der Pause allein vor Sturm-Torhüter Esser die dritte Mattersburger Großchance vergab, konnte Franco Foda in der Halbzeit noch reagieren. Der Sturm-Coach brachte Dobras und Offenbacher für Gruber und Hadzic und erweckte sein Team so zumindest teilweise aus dem verfrühten Winterschlaf.

Stückwerk

Die vermehrten Offensiv-Bemühungen der nach der Pause engagierteren Gastgeber blieben dennoch Stückwerk. Gefährlich wurde man nur durch einen Weitschuss von Offenbacher (67.) und einen Freistoß von Madl an die Stange (74.). Die Burgenländer verlegten sich indes aufs Kontern, gaben sich mit Fortdauer der Partie aber offenbar zufrieden mit einem Punkt. Den Sieg hatten sie mit den vergebenen Chancen vor der Pause liegen gelassen.

Ergebnisse, Tabelle

SK Sturm Graz - SV Mattersburg 0:0

Graz, UPC-Arena, 8.743, SR Ouschan.

Sturm: Esser - Potzmann, Madl, Spendlhofer, Lykogiannis - Kamavuaka, Hadzic (46. Offenbacher) - Schick, Horvath (69. Edomwonyi), Gruber (46. Dobras) - Kienast

Mattersburg: Kuster - Farkas (80. Höller), Malic, Rath, Novak - Perlak, Prietl, Sprangler - Onisiwo, Pink (59. Bürger), Röcher (77. Ibser)

Gelbe Karten: Madl, Lykogiannis bzw. Bürger, Höller

Franco Foda (Sturm-Trainer): "In der ersten Halbzeit haben wir schlecht gespielt - lethargisch, ohne Tempo, ohne Spielverlagerung. Positiv war nur, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Wir haben dann auf 4-3-3 umgestellt, da ging es etwas besser. Letztendlich haben wir aber heute den Sieg nicht verdient aufgrund der ersten Halbzeit, wo wir viele Dinge vermissen haben lassen. Schlechter kann man nicht spielen. Es gibt aber Spiele, die man auch als schlechtere Mannschaft gewinnen kann."

Ivica Vastic (Mattersburg-Trainer): "Die Ausgangsposition war für uns nach den drei Niederlagen nicht gut. Jetzt ist es sehr positiv, dass wir Zählbares aus Graz mitgenommen haben. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung, vor allem in der ersten Halbzeit. Wir trauern aber zwei Punkten nach. Die neuen Spieler haben heute gezeigt, dass ich mit ihnen rechnen kann."

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