Jan Novota: "So können wir auch mit Ajax mithalten"

Großer Rückhalt: Zwei-Meter-Mann Jan Novota ist derzeit die unumstrittene Nummer eins bei den Rapidlern.
Der Rapid-Tormann ist vor dem Rückspiel in der Champions-League-Qualifikation zuversichtlich.

Nach Salzburg ist vor Amsterdam. Bereits heute früh fliegt Rapid zum Rückspiel in der Champions-League-Quali gegen Ajax. Obwohl beim Meister stark gespielt und gewonnen wurde (2:1), stehen für das Millionenspiel Dienstagabend wieder einige Rotationen an. Nur der bei den Mitspielern wegen seiner menschlichen Größe beliebte Zwei-Meter-Mann Jan Novota, 31, ist im Tor unumstritten. "Jan hält den Zu-Null-Rekord bei Rapid. Wir haben das nicht vergessen", betont Trainer Zoran Barisic.

KURIER: Gegen Salzburg war Rapid von Anfang an präsent. Wie erklären Sie sich diese demütigenden 20 Minuten in der ersten Hälfte gegen Ajax?

Jan Novota: Wir wollten unbedingt alles geben, aber dann hat man auch gesehen, welch extreme Qualität Ajax hat. Das war eine schwierige Phase. In Hälfte zwei haben wir dann wieder einfacher gespielt und mit Vertrauen in uns. So können wir auch mit Ajax mithalten.

Nach einem 2:2 im Hinspiel ist auswärts Mut gefragt. Rapid ist stärker als andere Teams von den eigenen Fans beeinflusst. Ist in Amsterdam vor 50.000 Fans das Geforderte möglich?

Das wird sicher eine tolle Kulisse. Aber man darf nicht vergessen, dass ein paar Tausend Rapidler mit sind. Die werden Wirbel machen und wir haben dann auch keine Angst. Die Chance lebt.

Werden Sie von neuen Konkurrenten wie 2013 Radlinger und jetzt Strebinger in Ihrer eigenen Leistung gepusht?

Ich weiß nicht, ob ich ein Typ für so etwas bin. Aber es ist ganz sicher gut, wenn es einen Konkurrenzkampf gibt. Ich sehe das von der positiven Seite, weil die Herausforderung alle besser macht.

Sie waren in den vergangenen Monaten öfters krank. Kennen Sie einen Grund dafür?

Das war zum einen Pech, zum anderen liegt es daran, dass mein jüngeres Kind in den Kindergarten gekommen ist. Jeder, der kleine Kinder hat, weiß, dass da Erkrankungen häufiger werden.

Einen Monat lang englische Wochen zu spielen, ist für Bundesliga-Spieler ungewohnt. Ist das nur für Feldspieler ein Problem?

Es ist auch als Tormann anstrengend. Aber es macht Spaß. Ich habe Spiele noch lieber als das Training.

Trainer Barisic hat nach seiner Bestellung Wolfgang Pennwieser zur psychologischen Stärkung geholt. Sie haben betont, wie sehr Ihnen dieser Doktor geholfen hat. Arbeiten Sie noch mit ihm zusammen?

Ja, wir haben jetzt eine private Zusammenarbeit. Ich gehe öfters zu ihm, wenn nicht gerade so viele Reisen anstehen wie jetzt.

Wie hilft er Ihnen?

Für mich ist ganz wichtig, nicht in eine psychische Müdigkeit zu fallen. Er hilft mir, mich besser zu entspannen. Ich kann dann die Spiele einfach genießen.

Gehen Sie davon aus, dass Sie das ganze Jahr die Nummer eins bleiben?

Ich gebe jeden Tag alles. Ich kann die Trainingsmoral und meine Leistungen beeinflussen. Was dann kommt, nehme ich einfach an.

Ihr letzter Konkurrent Marko Maric wurde an Hoffenheim verkauft, weil er seine Zukunft nicht bei Rapid gesehen hat. Wo sehen Sie Ihre Zukunft?

Ich hatte noch nie so eine schöne Phase wie bei Rapid. Ich bin zwar Ausländer, aber ich verstehe, was dieser Klub den Menschen bedeutet. Wenn ich auf andere Vereine schaue, kann ich sagen, dass der aktuelle Vertrag nicht mein letzter sein soll. Ich würde gerne länger bleiben.

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