Innsbruck wird Altachs Heimat

Die Altach-Fans müssten auch bei den Europacup-Heimspielen auswärts jubeln. Die Fahrzeit nach Innsbruck beträgt zwei Stunden
Altach muss im Europacup ausweichen: Weil es in der Schweiz nicht geht, wird’s der Tivoli

Es klingt unglaublich: Der Aufsteiger hat zu Hause alle neun Konkurrenten besiegt, und zwar hintereinander. Gestartet wurde die Serie von Altach am 2. November 2014 mit einem 2:0 gegen Rapid, vollendet wurde der perfekte Durchgang mit dem 2:0 gegen die Austria.

Das ursprünglich bewusst niedrig angesetzte Saisonziel (Klassenerhalt) wurde längst erhöht. Dass Aufsteiger um die Europacup-Qualifikation mitspielen, gilt nach den Beispielen Admira, WAC und Grödig schon als normal. Sollte in Wolfsberg gegen den sechs Punkte zurückliegenden WAC am Samstag gepunktet werden, ist das internationale Geschäft für den Dritten beinahe fixiert.

Erfolgstrainer Damir Canadi hat angekündigt, vor dem nächsten Heimspiel gegen Rapid (10. Mai) das endgültige Saisonziel auszugeben. Abwehrchef Cesar Ortiz ist schon vorgeprescht: „Wir wollen den zweiten Platz.“

Egal, ob es am Ende die Europa League oder sogar die Qualifikation für die Champions League wird – mit dem gewohnten Heimvorteil ist es für Altach auf der europäischen Bühne vorbei. „Wir bauen im Sommer aus. Abgesehen von der Baustelle wäre die Cashpoint-Arena ohnehin noch nicht europacuptauglich“, erklärt Altachs Geschäftsführer Christoph Längle im KURIER-Gespräch.

UEFA-Verbot

Innsbruck wird Altachs Heimat
Da kein Vorarlberger Stadion auf die erstmalige Europacup-Teilnahme eines Ländle-Vereins vorbereitet ist, hätte Altach am liebsten in St. Gallen gespielt. Nicht einmal eine halbe Autostunde liegt das direkt an die Schweizer Autobahn gebaute 20.000er-Stadion vom Rheintal entfernt. „St. Gallen wäre perfekt. Doch die UEFA erlaubt Europacup-Spiele nur im eigenen Verbandsgebiet. Deshalb ist auch die kleinere Alternative in Vaduz weggefallen“, erklärt Längle.

Die Herbergssuche endete in Innsbruck. „Wir zahlen eine angemessene Miete und könnten dort theoretisch sogar die Gruppenphase der Champions League spielen.“ Einziger Wermutstropfen: Die 170 Kilometer über den Arlberg zum Tivoli sind beschwerlich und bei Vorarlbergern nicht gerade beliebt.

„Wir spüren eine einzigartige Euphorie. Diesem Vorarlberger Zusammenhalt sollte auch die Reise über den Arlberg keinen Abbruch tun“, rechnet Längle. Dem Klub wurden bereits Sonder-Reisezüge nach Innsbruck angeboten.

Die Buchung könnte schon bald erfolgen.

2:0 gegen Austria (26. 4. 2015)
3:1 gegen Wr. Neustadt (15. 4.)
2:1 gegen Ried (14. 3.)
1:0 gegen Wolfsberg (28. 2.)
2:0 gegen die Admira (14. 2.)
2:0 gegen Sturm (13. 12. 2014)
3:1 gegen Grödig (29. 11.)
4:1 gegen Salzburg (9. 11.)
2:0 gegen Rapid (2. 11.)

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