Innsbruck ist vom Niveau der Ersten Liga überrascht

Michael Streiter knabbert an seinem Daumen und sucht den Ausweg aus der Erfolgslosigkeit.
Josef Gunsch, Präsident von Wacker Innsbruck, ist trotz der Pleitenserie optimistisch.

Es ist jetzt nicht bekannt, ob Josef Gunsch die Tabelle versehentlich von der falschen Seite herum studiert hat. Möglicherweise ist er allerdings tatsächlich der Überzeugung, dass bei Wacker Innsbruck alles im Lot ist. "Der Trainer macht gute Arbeit", stellte der Präsident nach der 0:1-Pleite gegen Liefering fest, mit der die Tiroler in der Ersten Liga an die vorletzte Stelle abrutschten. Und: "Ich sehe die Situation nicht so schlecht."

Nicht so schlecht? Mit einem Punkt und einem Treffer in den ersten vier Runden ist Wacker so schwach in die Liga gestartet wie seit Jahrzehnten kein Absteiger. Und die Bilanz des geschätzten Trainers ist verheerend: in 19 Ligapartien bringt es Michael Streiter auf zwei Siege. "Ich bin überzeugt, dass wir auf kurz oder lang mit unserer Arbeit den Erfolg einfahren werden", sagt Streiter.

Doch vieles macht im Moment den Anschein, dass Wacker bei vielen Entscheidungen und Einschätzungen daneben gelegen ist. Vor der Saison wurde dem neuen Team Bundesliga-Format attestiert, davon war bisher nichts zu bemerken. "In der ersten Liga ist das Niveau höher, als wir gedacht haben", gibt Präsident Gunsch zu."

Dazu ziehen sich die unnötigen Ausschlüsse wie ein roter Faden durch die Wacker-Spiele. Mit Verteidiger Kofler, der sich als Kung-Fu-Kämpfer versuchte, flog in dieser Saison bereits der dritte Spieler vom Platz. Präsident Gunsch fordert eine harte Bestrafung. "Das war lebensgefährlich. Es ist richtig, dass er lange gesperrt wird."

Coach Streiter sieht das Heil in neuen Spielern. Obwohl in seiner Ära schon elf Kicker geholt wurden, will er weitere Verstärkungen. "Wir gehen kein finanzielles Risiko ein", sagt Präsident Gunsch. Dafür lege ich die Hand ins Feuer." Bevor wieder das Team erneuert wird, muss der Trainer gehen.

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