"In diesem Team gönnt jeder dem anderen was"

Zlatko Junuzovic traf zum 4:0.
Der Bremen-Legionär über die Entwicklung und das Erfolgsrezept der Nationalmannschaft.

Bremen-Legionär Zlatko Junuzovic verließ am späten Freitagabend zufrieden und mit leuchtenden Augen das Rheinpark-Stadion zu Vaduz. Nicht nur, weil die Pflichtübung gegen Liechtenstein dermaßen gut gelang und er selbst ein Tor zum 5:0-Kantersieg beisteuern konnte, sondern weil Leistung und Resultat einmal mehr ein Ausdruck des Reifeprozesses des Teams waren.

KURIER: Fast 5000 österreichische Fans haben das Team gefeiert, als hätte es sich für die EM qualifiziert. Wie fühlt man sich da?

Ich hatte eine Gänsehaut. Solche Momente saugen wir regelrecht auf. Aber auf diesem Weg müssen wir jetzt bleiben. Es geht um den Erfolg. Das Schöne war, dass wir vor dem Spiel etwas gesagt und das auf dem Platz dann auch wirklich so umgesetzt haben. Das war ein gelungener Abend: Wir waren konzentriert, zielstrebig und kaltschnäuzig.

Wer oder was kann diese österreichische Nationalmannschaft auf dem Weg zur EM stoppen?

Einiges. Die Devise muss sein, dass wir nicht nachlassen, stets an unsere Grenzen gehen. Das wird die schwierigste Aufgabe werden.

Was genau macht dieses Team derzeit aus?

Nehmen wir als Beispiel das 5:0 von Marko Arnautovic, sein erster Treffer seit drei Jahren im Team. Alle haben sich mit ihm und für ihn gefreut. Es ist diese Geschlossenheit, die es ausmacht. Jeder gönnt dem anderen etwas, es gibt keinen Neid. Keiner lässt den anderen hängen auf dem Platz.

Warum hat sich das Team so gut entwickelt?

Es gibt einige Gründe. Wir kennen einander von den Nachwuchsteams, also seit sieben, acht Jahren schon. Das schweißt zusammen, da entstehen echte Freundschaften. Der Umstand, dass viele von uns im Ausland in starken Ligen engagiert sind, spielt sicher auch eine Rolle. Wir wissen jetzt besser und vermehrt mit Drucksituationen umzugehen. In der Deutschen Bundesliga habe ich jede Woche eine Drucksituation. Logisch, dass man dann auch im Team in manchen Momenten anders reagiert als früher.

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