In der Ruhe liegt die EURO-Kraft
Sollte tatsächlich ein österreichischer Teamspieler vorgehabt haben, im Trainingslager in Graubünden die Nacht einmal zum Tag zu machen – was der aktuellen hoch professionellen und hochanständigen Kicker-Generation aber ohnehin nicht in den Sinn käme – dann wird er gestern diesen kühnen Plan sofort wieder verworfen haben.
Denn in dem Ort, an dem Teamchef Marcel Koller seine Nationalmannschaft für die kommenden sieben Tage um sich geschart hat, gibt es vor allem zwei Dinge im Überfluss: Natur und Ruhe.
Dicke Felle
Am Tag, an dem die österreichischen Teamspieler im stylischen Rocksresort in Laax eincheckten, präsentierte sich der 1300-Einwohner-Ort in Graubünden als verschlafenes Nest. Wie so viele andere klassische Wintersport-Destinationen, in denen in der Zwischensaison die Beschaulichkeit Stammgast ist.
Auerhähne
Österreichs Teamspieler werden in diesem Trainingslager überhaupt noch einiges von Land und Leuten erfahren. Zwangsläufig, denn Marcel Koller ist in den ersten Tagen sehr um ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm bemüht und schickt das Team immer wieder raus in die Natur.
Balla & Trenader
Das zeigte sich am Sonntag bereits nach der Ankunft, als die Mannschaft am Suentermiedzi (rätoromanisch für Nachmittag) schnell noch eine Radtour machte und vom Gemeindepräsidenten von Laax auch noch feierlich empfangen wurde.
Dabei konnten Spieler und Betreuer dann auch erstmals auch Bekanntschaft mit dem Rätoromanisch machen, das in dieser Region gesprochen wird und das selbst viele Schweizer vor Probleme stellt.
So werden die Spieler hier Giugadura genannt, der Ball ist schlicht der Balla oder Bura, und Teamchef Marcel Koller arbeitet als Trenader oder Alenatur. "Sie sind super Typen, warum sollten sie nicht Europameister werden", sagte Gemeindepräsident Adrian Steiger in seiner launischen Ansprache.
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