Löw: "Ich fiebere heute mit dem FC Wacker mit"

Bundestrainer Joachim Löw holte 2002 mit dem FC Tirol den Meistertitel. Nun verfolgt er von Berlin aus den Abstiegskampf der Innsbrucker.

Wacker Innsbruck kämpft heute gegen Horn um die Zukunft in der Bundesliga. Die 15.000 Freikarten, die für das "Finale dahoam" aufgelegt wurden, waren schon 36 Stunden vor dem Anpfiff vergriffen, das Schicksal des zehnfachen Meisters, der gegen Horn zumindest einen Punkt benötigt, um zweitklassig zu bleiben, bewegt die Fans und ehemaligen Vereinsgrößen.

Auch Joachim Löw fiebert mit Wacker mit. Unter dem deutschen Bundestrainer holte der FC Tirol 2002 den letzten Meistertitel. Löw unterbricht eine DFB-Sitzung, um mit dem KURIER über seinen Herzensverein zu reden.

KURIER: Herr Löw, haben Sie mitbekommen, wie es um Ihren ehemaligen Verein steht?
Joachim Löw:
Natürlich verfolge ich, was in Innsbruck passiert. Mit Alfred Hörtnagl stehe ich ständig in Kontakt, Roland Kirchler hat mich auch erst kontaktiert. Obwohl es dann schlecht geendet hat mit dem Konkurs verbinde ich mit der Stadt und mit diesem Verein sehr schöne Erinnerungen, Dass nun sogar der Abstieg aus der zweiten Liga droht, tut mir einerseits weh, andererseits ...

... andererseits?
Andererseits finde ich es wieder toll, wenn ich höre, dass dann 15.000 Fans zum Match kommen. Daran kann man schon sehen, welche Fußballkultur es in diesem Land eigentlich gibt und was für einen Stellenwert der Klub hat. Ich erinnere mich gerne zurück: Wir waren ja damals nicht nur sportlich top, wir hatten auch die meisten Zuschauer in Österreich. Tirol ist eigentlich ein sehr guter Boden für den Fußball.

Werden Sie Sich das Spiel denn im Fernsehen anschauen?
Nein, das geht sich zeitlich nicht aus. Aber ich werde hier in Berlin in der Vorbereitung auf das Pokalfinale und auf unsere beiden Länderspiele mitfiebern und immer wieder am Handy nachschauen, wie’s gerade steht. Ich habe in Tirol eine gute Zeit verbracht, deshalb liegt mir der Klub auch viel näher als andere Vereine, bei denen ich tätig war. Und daher gönne ich Wacker, dass es wieder nach oben geht.

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