Hütter will mit Young Boys in die Champions League

Adi Hütter
Am Montag unterzeichnete Hütter einen neuen Vertrag.

Adi Hütter kann jetzt nicht behaupten, dass sich in seinem Leben ein Sommerloch aufgetan hätte. Trainingseinheiten, Videoanalysen, Taktikbesprechungen, Sponsorenauftritte, Interviewtermine – der Tag könnte gut und gerne 36 Stunden haben und Adi Hütter hätte immer noch keine freie Minute. "Es ist im Moment eine intensive Zeit", erklärt der Coach von Young Boys Bern. "Aber genau deshalb wird man auch Fußballtrainer."

Adi Hütter hat sich die stressigen Sommermonate selbst eingebrockt. Die englischen Wochen, die ihm und seiner Mannschaft nun bevorstehen, sind die Belohnung für eine ausgezeichnete erste Saison, die er als Trainer von YB hingelegt hat. Der Vorarlberger hatte im vergangenen Herbst den Job angetreten, als das Traditionsteam noch weit abgeschlagen im Niemandsland der Tabelle zu finden war.

Die Hütter-Tabelle

Was dann folgte war ein Erfolgslauf, der auch die übermächtige Konkurrenz von Serienmeister Basel beeindruckte. In der "Hütter-Tabelle" liegen die Berner gerade einmal zwei Zähler hinter dem Champion aus Basel, in der Rückrunde haben die Young Boys den großen FCB sogar alt aussehen lassen und sogar einen Punkt mehr gesammelt (41:40). "Mit dem ersten Auslandsjahr kann ich einmal zufrieden sein", weiß Adi Hütter, der zur Belohnung am Montag seinen Vertrag vorzeitig bis 2018 verlängerte.

Nun will er die internationalen Früchte für seine Arbeit in der Schweizer Super League ernten. Die Herausforderung heißt Champions League und auf den Vizemeister der Schweiz wartet mit Schachtar Donezk ein unangenehmer Gegner.

Die Außenseiterolle

Es ist schon das zweite Mal, dass Hütter einen Anlauf in die europäische Eliteliga nimmt. Vor zwei Jahren war er als Salzburg-Coach an Malmö gescheitert und hatte nach dem Aus Spott geerntet. "Die Ausgangssituation ist eine andere. Wir sind bestimmt nicht der Favorit, aber wenn wir eine Topleistung abrufen, haben wir unsere Chancen", weiß Hütter, der am Wochenende gleich einmal mit einem Auswärtssieg in St.Gallen erfolgreich in die Saison gestartet ist."

Die Young Boys werden in der Schweiz als erster Herausforderer von Serienmeister FC Basel gehandelt. Aber Adi Hütter will davon nichts wissen. "Basel hat um 16 Millionen Franken Spieler gekauft. Die sind der FC Bayern der Schweiz. Unser Ziel kann es nur sein, den Abstand auf Basel zu verringern."

An englische Wochen und stressige Zeiten könnte sich Adi Hütter ohnehin gewöhnen. Das wäre das Zeichen, dass die Young Boys eine erfolgreiche Saison spielen. "International wollen wir bis zum Winter dabei sein."

Kommentare