Veilchen-Blüte dank Hosiner

Philipp Hosiner macht drei Tore gegen den WAC und lässt die Veilchen jubeln.
Die Veilchen drehen in der zweiten Halbzeit die Partie. Philipp Hosiner mit lupenreinem Hattrick.

Ihnen gebührt eine Tapferkeits-Medaille und/oder die goldene Ehrennadel des Lavanttal. Exakt zwei Wolfsberg-Fans standen gestern im Gästesektor der Generali Arena und unterstützten ihre Mannschaft beim Gastspiel in Wien-Favoriten. Jeder von ihnen bekam einen polizeilichen Aufpasser zur Seite gestellt, somit konnten Ausschreitungen vermieden werden. Für die Anreise wurden die beiden mit einer guten Leistung ihrer Lieblinge in der ersten Hälfte belohnt.

Die ersten Akzente setzten nämlich die Kärntner. Bei einem Ausschuss von Goalie Kofler (!) verschätzte sich Austrias Holland, Jacobo lief allein auf Torhüter Lindner zu, ehe Holland doch noch den Retter spielen konnte (4.). Zehn Minuten später schlossen die Wolfsberger einen tollen Konter erfolgreich ab: Jacobo auf Baldauf, der sah Seebacher, der wiederum erkannte das freie linke Toreck – 0:1.

Böse Fratze

Der WAC gefiel mit Kombinationsfußball und Leidenschaft, der Vortrag der Austria war kompliziert, ungenau und bewegungsarm in der Offensive. Im Mittelpunkt stand Wolfsbergs Goalie Kofler, der mit einem Abschlag eine weitere Topchance einleitete, als Falk De Paula düpierte, aber an Torhüter Lindner scheiterte. Umgekehrt entschärfte Kofler in voller Streckung einen Schuss von Royer und einen Freistoß von Gorgon.

Bei einem abermaligen Konter stoppte Austrias Ramsebner Silvio, Schiedsrichter Eisner wertete die Attacke weder als Foul noch als Torraub. Großes Glück für die Austria. Bei Trainer Herbert Gagers Geduld riss sodann der Faden, er brachte zur zweiten Hälfte mit Grünwald und Kamara zusätzliche Offensivkräfte. Das hatte zur Folge, dass die Austria ein anderes Gesicht zeigte und mit der bis dahin schönsten Aktion ausglich. Grünwald, der Eingewechselte, bediente mit einem gefühlvollen Schupfer Hosiner, der sehenswert volley zum 1:1 traf (52.).

Schönes Antlitz

Der WAC fand nicht mehr zurück zu seinem Rhythmus, die Austria erzeugte Druck und kreierte Chancen. Zunächst verjuxten Hosiner und Kamara im Doppel eine hochkarätige Möglichkeit gegen Kofler und Standfest. Wenig später gelang Hosiner per Kopf sein Doppelpack zum 2:1 (72.). Weil er auf den Geschmack gekommen war, erzielte er einen lupenreinen Hattrick mit dem 3:1 und sicherte der Austria wichtige Punkte im Kampf um den Europacup-Platz.

Austria Wien - Wolfsberger AC 3:1 (0:1).

Wien, Generali Arena, 8.752, SR Eisner.

Torfolge:

0:1 (14.) Seebacher
1:1 (52.) Hosiner
2:1 (72.) Hosiner
3:1 (81.) Hosiner

Austria: Lindner - Dilaver (46. Kamara), Ramsebner, Rotpuller, Suttner - De Paula, Holland - Gorgon (71. Salamon), Horvath, Royer (46. A. Grünwald) - Hosiner

WAC: Kofler - Standfest, Hüttenbrenner, Sollbauer, Baldauf - Seebacher (66. Kerhe), Polverino (74. Micic), Putsche, Jacobo - Silvio (73. Gotal), Falk

Gelbe Karte: Suttner bzw. Falk, Hüttenbrenner

Tabelle

Herbert Gager (Austria-Trainer): "In der ersten Hälfte haben wir nicht unser bestes Spiel gemacht. Wir hatten Glück, dass wir nicht 0:2 zurück waren. Nach der Pause haben wir unser Spiel verändert, sind mit anderem Elan aus der Kabine gekommen. Der Ausgleich war sehr wichtig für uns. Danach haben wir daran geglaubt, dass wir das Spiel drehen können."

Philipp Hosiner (Austria-Dreifachtorschütze): "Ich weiß, wo ich meine Stärken habe. Der Trainer hat immer Vertrauen in mich gehabt. Ich bin froh, dass ich das mit drei Toren zurückzahlen konnte. Wir werden uns morgen das Spiel ganz genau anschauen, aber wie es ausgeht, kann uns egal sein, wenn wir unsere Punkte haben."

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): "Es ist sehr schade. Wir haben gewusst, dass es schwierig wird. Aber es wäre mehr drinnen gewesen. Wir waren in der ersten Spielhälfte sehr gut. Die Austria hatte mehr Ballbesitz, ist aber kaum gefährlich geworden. Beim Foul von Ramsebner an Silvio hätte man auch Torraub geben können. Nach der Pause hatten wir nicht mehr die Aggressivität und waren zu passiv nach vorne. Nach dem 1:1 haben wir dann gewusst, dass es schwierig wird."

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