WM 2022: Der Streit ums liebe Geld geht weiter

Umstrittene Verschiebung: Die WM in Katar 2022 sorgt weiter für Gesprächsstoff, viele wichtige Details sind noch nicht geklärt worden.
Die europäische Klub-Vereinigung will nach wie vor eine Entschädigung, die die FIFA nicht zahlen will.

Am 19. und 20. März wird die FIFA-Exekutive über den Vorschlag der Task Force entscheiden, die WM 2022 in Katar von Juni/Juli in den November und Dezember zu verschieben.

Seit vergangene Woche die geplante Verlegung publik geworden ist, wird weltweit nicht nur über den neuen Termin diskutiert, sondern auch ums Geld gestritten. Die europäischen Topklubs, die durch den neuen WM-Termin finanzielle Einbußen erwarten, fordern eine Entschädigung, die die FIFA nicht zahlen will.

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat nun in seiner Funktion als Chef der European Club Association (ECA) seine Forderung nach einer finanziellen Kompensation erneuert. "Ich habe eine andere Meinung", sagte der Deutsche nach einer ECA-Sitzung zur Ablehnung von finanziellen Entschädigungen durch FIFA-Generalsekretär Jérome Valcke.

Gesprächsbedarf

Der ECA-Vorsitzende glaubt noch immer an eine Einigung mit der FIFA. "Ich bin optimistisch, dass es die Möglichkeit für eine ernsthafte und faire Lösung gibt", sagte Rummenigge. Er habe mit FIFA-Präsident Sepp Blatter positive Gespräche geführt.

Durch die WM-Verlegung in die Monate November und Dezember 2022 fürchten die europäischen Ligen wirtschaftliche Nachteile wegen der notwendigen Unterbrechung ihrer Spielzeiten. Valcke hat nach der Entscheidung der FIFA-Termin-Task-Force monetäre Ausgleichszahlungen bereits kategorisch abgelehnt.

Hinter den Kulissen wird an einer Lösung der verfahrenen Situation gebastelt: Die FIFA und die ECA werden sich wohl darauf einigen, dass die Abstellungszahlungen für die Spieler drastisch erhöht werden. Für die WM 2014 flossen 63 Millionen Euro. Der FC Bayern hatte mit 1,5 Millionen Euro für die Abstellung von 14 Spielern die höchste Summe erhalten.

Aber nicht nur die Spielpläne der europäischen Ligen würden durch eine Winter-WM durcheinander kommen. Noch ist unklar, wann und wo der Confederations-Cup stattfinden wird.

Bisher war es so, dass dieser immer ein Jahr vor einer WM im WM-Austragungsland stattfand. Ein Confed-Cup 2021 in Katar in den Monaten November/Dezember wurde von der FIFA bereits ausgeschlossen, als Testlauf für die WM sollen die Kataris die Klub-Weltmeisterschaft 2021 bekommen.

Nun meldete sich Andreas Rettig, der Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga DFL zu Wort. Er forderte neben einer Streichung des WM-Achtelfinales, eine Verlegung des Confederations Cups 2021. "Es wäre unverständlich, das Turnier zwölf Monate vor der WM auszurichten. Unser Ansatz wäre, den Confed-Cup im Sommer 2021 in einem anderen Land auszutragen", sagte Rettig. Zudem soll die Klub-WM 2022 "ersatzlos entfallen".

Widerspruch

Die Verschiebung der WM stellt nicht nur Europa, sondern auch Afrika vor große Probleme. Die FIFA hat deshalb bereits angeregt, den für Jänner 2023 geplanten Afrika-Cup in Guinea in den Juni zu verlegen. Der Gastgeber hat sich allerdings gegen eine Verschiebung ausgesprochen. "Wir können das Turnier nicht in den Juni verlegen, das ist die Regensaison", erklärte Domani Dore, Sportminister von Guinea. "Wir verstehen die Probleme rund um die WM und die Kollision mit dem Afrika-Cup, aber im Juni können wir das Turnier nicht austragen. Das ist unmöglich", betonte Dore. Der Sportminister widersprach damit Valcke, der die Verschiebung des Afrika-Cups in den Sommer 2023 angekündigt hatte.

Kommentare