Salzburg verteidigt das Double

Die Torschützen unter sich: Felipe Pires (Mi.) und Jonatan Soriano (re.) ließen Salzburg jubeln.
Der Meister gewinnt in Unterzahl das ÖFB-Cup-Finale gegen die Austria. Die Wiener verpassen den Europacup.

Eine enttäuschende Saison geht für die Austria mit einer Enttäuschung zu Ende. Obwohl die Wiener über 75 Minuten in Überzahl spielten, setzte es gegen Meister Salzburg im Cup-Finale in Klagenfurt eine 0:2-Niederlage.

Während der Meister es als erst dritter Klub schaffte, das Double zu verteidigen, muss die Austria in der nächsten Saison wieder im Europacup zuschauen. Dafür wird Wolfsberg im Sommer erstmals international spielen.

Ilsanker kurzfristig out

Die Austria präsentierte ihre neuen neongelben Gewänder. Man merkte den Wiener an, dass der Cupsieg ihre letzte Chance auf einen internationalen Bewerb war. Sie gingen von Beginn an vor den Augen des neuen Trainers Thorsten Fink aggressiver als zuletzt ans Werk.

Salzburg musste kurzfristig umdisponieren, da bei Ilsanker der Oberschenkel in den Streik trat. Für ihn kam Caleta-Car, womit nur noch Hinteregger aus der Stammverteidigung übrig blieb. Dennoch war der Meister gefestigt genug, um zunächst Chancen zu verhindern.

Umgekehrt wirkten die Salzburger in der Offensive gefährlicher als die Wiener, Berisha hätte per Kopf für das 1:0 sorgen müssen (25.). Glück hatte der Titelverteidiger, als Ilsanker-Ersatz Caleta-Car den Ball nach einer Flanke von Gorgon mit dem Arm berührte. Es hätte Elfer geben müssen, weil dieses Handspiel ein strafbares war. Schiedsrichter Drachta ließ aber weiterspielen.

Knapp vor der Pause herrschte dann noch einmal große Aufregung, Ogris stand bei seinem letzten Spiel als Cheftrainer wild gestikulierend auf dem Platz. Es gab Rot für Torhüter Gulacsi, der einen völlig unnötigen Ausflug gemacht und dabei De Paula nieder gemäht hatte. Der Spanier war benommen, spuckte Blut, spielte weiter, aber nur bis zur Pause. Wegen einer Gehirnerschütterung musste er ausgewechselt werden. Royer kam ins Spiel.

Pechvogel

Kurz nach der Pause kamen die Wiener erstmals einem Treffer nahe. Gorgon versucht es aus der Ferne, der Ball landete an der Latte (46.). Danach zog sich die Austria – trotz personeller Überzahl – weit zurück. Salzburg sollte und musste das Spiel machen. Chancen blieben Mangelware. Das von vielen Fehlpässen geprägte Spiel plätscherte dahin, bis die Austria wieder aktiver, aber deshalb nicht gefährlicher wurde. Auch Unsicherheiten der Salzburger Defensive wurden nicht genutzt.

Auf einen konnten sich die Wiener aber verlassen: Torhüter Lindner. Er reagierte in seinem letzten Spiel für die Austria bei einem Pires-Schuss blendend (83.). Den Matchball vergaben aber die Wiener: Holland schoss klar daneben (89.).

Das sollte sich in der Verlängerung rächen: Wieder war der eingewechselte Holland in seinem letzten Einsatz für die Austria mittendrin statt nur dabei. Der Australier rutschte zunächst aus, dann legte er Soriano vor, der ins lange Eck traf – 1:0 (95.).

Die Austria drückte auf den Ausgleich, hatte einige Mal Abschlusspech. Besser machte es Salzburg: Der eingewechselte Pires schloss einen tollen Konter perfekt zum 2:0-Endstand ab (108.).

Daneben

Dann zeichneten sich die aus, die niemand braucht: Austria-Fans, die diese Bezeichnung nicht verdienen, warfen ein Bengalisches Feuer aufs Feld, Drachta unterbrach die Partie minutenlang. Ogris versuchte den Fanblock zu beruhigen. Dabei wurde sogar die Austria-Legende mit Gegenständen beworfen.

Klagenfurt, Wörthersee-Stadion, 16.000, SR Drachta

Tore:
0:1 ( 95.) Soriano
0:2 (108.) Pires

Austria: Lindner - F. Koch, Rotpuller, Stronati, Suttner - Ramsebner, M. Leitgeb (71. Holland) - Gorgon (81. Zulechner), A. Grünwald, De Paula (46. Royer) - Kvasina

Salzburg: Gulacsi - Ankersen, Caleta-Car, Hinteregger, Schmitz - Minamino (43. Walke), Ramalho, Keita, V. Berisha (100. Quaschner) - Soriano, Sabitzer (81. Pires)

Rote Karte: Gulacsi (41./Foul)

Gelb-Rote Karte: Rotpuller (122./Kritik)

Gelbe Karten: Ramsebner, Holland, A. Grünwald bzw. Ramalho, Schmitz, Pires

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