Kölns Ziel ist der Klassenerhalt

Nach dem eindrucksvollen Marsch durch die zweite Liga gibt sich Peter Stöger vor dem Bundesliga-Saisonstart mit dem 1. FC Köln bescheiden - das Ziel ist die Liga zu halten.
"Wir wissen, dass die Bundesliga ein anderes Kaliber ist".

Erstmals seit 3.430 Tagen wird am Samstag wieder ein Österreicher als Chefcoach auf der Trainerbank eines deutschen Fußball-Bundesligisten Platz nehmen. Peter Stöger tritt die "Nachfolge" von Kurt Jara an, der Tiroler hatte nach dem 1:2 von Kaiserslautern am 2. April 2005 gegen Hannover seinen Job verloren. Für Stöger beginnt das Abenteuer mit Aufsteiger 1. FC Köln daheim gegen den Hamburger SV.

Vor dem Auftakt hat Stöger Platz 15 und damit den Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben. "Wir wissen, dass wir bestehen können. Aber wir wissen auch, dass die Bundesliga ein anderes Kaliber ist", meinte der Wiener, der mit den Kölnern in der vergangenen Saison eindrucksvoll durch die zweite Liga marschiert war.

"Jetzt sind wir in der Bundesliga angekommen, das ist eine schöne Geschichte", freute sich der ehemalige Meistertrainer der Wiener Austria (2013) auf sein Debüt im ganz großen Rampenlicht der deutschen Bundesliga. Dass Stöger "nur" den Klassenerhalt anpeilt, sieht der 48-Jährige keinesfalls als Tiefstapelei.

Realistisch bleiben

"Es ist wichtig, dass man sich richtig und realistisch einschätzen kann. Und das ist realistisch. Alles darüber hinaus ist aber natürlich nicht verboten", sagte Stöger. Wichtig sei, den Traditionsverein Schritt für Schritt im Oberhaus zu etablieren. "Wir müssen schauen, dass wir den Klub in den nächsten Jahren in kleinen Schritten nach oben bringen. Da wäre der Klassenerhalt ein erster sehr wichtiger Schritt."

Im Cup haben sich die Kölner in Runde eins am vergangenen Samstag gegen den Viertligisten FT Braunschweig (4:0) keine Blöße gegeben. "Eine korrekte Leistung, die allerdings keine Rückschlüsse für die Bundesliga zulässt", meinte Stöger.

Nicht nur aus wirtschaftlichen Überlegungen haben sich die Kölner, bei denen nach wie vor der österreichische Innenverteidiger Kevin Wimmer unter Vertrag steht, auf dem Transfermarkt eher zurückgehalten. Klub-Manager Jörg Schmadtke hat mit nicht einmal 8 Mio. Euro vergleichsweise wenig in neue Kicker investiert.

Unter anderem kam Stürmer Simon Zoller um 3 Mio. Euro von Kaiserslautern, für Dusan Svento, der derzeit aber verletzt ist, überwies man 600.000 Euro an Österreichs Meister Red Bull Salzburg.

"Wir haben uns vergangene Saison eine Homogenität erarbeitet, die wir unbedingt erhalten wollten", sagte Schmadtke, der die Kölner Mannschaft als "jung und entwicklungsfähig" bezeichnet. "Platz 15 klar machen", lautet auch für Schmadtke die Kölner Devise. "Die Kölner Fans sind dankbar, dass wir nicht Luftschlösser bauen, die wir dann übermorgen wieder abreißen müssen. Das Ziel kann nur Klassenerhalt heißen", stellte Schmadtke klar.

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