Ritzmaier vor nächstem Karriereschritt

Marcel Ritzmaier (re.) zeigte in seinem Leihjahr bei Cambuur-Leeuwarden starke Leistungen.
Der 21-jährige Steirer spielte sich via Leihvertrag in den Fokus von PSV Eindhoven.

Für Marcel Ritzmaier ist die Rechnung bisher aufgegangen. Mit 16 Jahren zog der Steirer aus, um mit dem PSV Eindhoven die weite Fußball-Welt zu erobern. Nach Lehrjahren in der Ehrendivision darf sich Ritzmaier beim niederländischen Traditionsklub trotz großer Konkurrenz Chancen ausrechnen. Am Donnerstag (19.00 Uhr) dürfte er auch in der Europa-League-Qualifikation gegen St. Pölten einlaufen.

"Ich war mir der ganzen Sache bewusst und habe keine Sekunde daran gezweifelt", sagt Ritzmaier heute. Er wählte nicht unbedingt den einfachsten Weg. Auch dank seines niederländischen Beraters Rob Groener wechselte er im Jänner 2010 von Austria Kärnten (1 Bundesliga-Einsatz) zur "Philips Sport Vereniging" aus Eindhoven. Dort spielte der Teenager zunächst in der zweiten Mannschaft.

Profivertrag 2012

Anfang 2012 erhielt Ritzmaier seinen ersten Profivertrag, nachdem er wenige Monate zuvor im Cup sein Debüt in der ersten Mannschaft gegeben hatte. Auf sich aufmerksam machte er aber erst abseits der großen Bühne. Nachdem der ehemalige Teamspieler Phillip Cocu im Vorjahr als Nachfolger von Dick Advocaat vom Co- zum Cheftrainer aufgestiegen war, suchte Ritzmaier das Gespräch. Um mehr Spielpraxis zu sammeln ging es per Leihvertrag zu Aufsteiger Cambuur-Leeuwarden.

In Friesland verbuchte der gebürtige Judenburger in 30 Liga-Einsätzen drei Tore und überzeugte als Antreiber im zentralen Mittelfeld. Anfang April verlängerte Eindhoven seinen Vertrag daraufhin um vier Jahre bis 2018. Nach dem Gastspiel soll Ritzmaier nun auch beim Vierten der abgelaufenen Saison seine Qualitäten unter Beweis stellen.

"Ich habe mich von meiner besten Seite gezeigt. Für mich gilt, diese Linie nun weiterzugehen", betonte Ritzmaier. Er sieht die Vertragsverlängerung als Belohnung und Zeichen für eine gemeinsame Zukunft: "Auch Cocu hat gesagt, dass es ein sehr gutes Jahr für mich war." Der 21-Jährige ist sich dennoch bewusst, dass beim PSV der Kampf um den Platz in der Start-Elf ein harter wird.

Große Konkurrenz

"Je höher man hinauf kommt, desto größer die Konkurrenz. Aber da muss man sich einfach durchbeißen", meinte Ritzmaier. Die Vorbereitung stimme ihn zuversichtlich. "Ich habe meine Zeichen setzen können, nun liegt es am Trainer." Der sieht den Mann aus "Oosterijk" wie sein Vorgänger Advocaat auch auf der linken Außenbahn. Dort agierte Ritzmaier zuletzt im Test bei Hertha BSC. Sich selbst sieht Ritzmaier im klassisch niederländischen 4-3-3 eher im Mittelfeld. Dort ist die Konkurrenz dementsprechend groß.

Neben dem WM-Dritten und Kapitän Georginio Wijnaldum rittern auch der bereits für Oranje spielende Adam Maher, der Schwede Oscar Hiljemark oder der derzeit rekonvaleszente Stijn Schaars um die Plätze. Tipps holt sich Ritzmaier dabei von Mark van Bommel. Das ehemalige Raubein beendete 2013 seine aktive Karriere und agiert nun im Betreuerstab seines langjährigen Klubs. "Ich kenne ihn noch als Mitspieler und komme sehr gut mit ihm aus", schmunzelte Ritzmaier.

Mit konstanten Einsätzen in der Ehrendivision aufdrängen könnte sich der Steirer natürlich auch beim ÖFB. Bisher stehen neun Einsätze im U21-Team zu Buche, zuvor spielte Ritzmaier bereits für Österreichs U19. Von Teamchef Marcel Koller hat er laut eigener Aussage "bis jetzt noch nichts gehört".

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