Real zum CL-Auftakt mit Frustbewältigung

Real-Coach Ancelotti stimmte der Auftakt in die Champions League sichtlich zufrieden. Nach dem verpatzten Start in der spanischen Liga, tat der gestrige Sieg besonders gut.
Die schwach in die Saison gestarteten Madrilenen gaben sich zum Auftakt der Champions League keine Blöße.

Titelverteidiger Real Madrid hat sich zum Auftakt in der Champions League am Dienstag keine Blöße gegeben. Gegen den Schweizer Meister Basel siegten die Spanier im Schongang 5:1.

"Es ist klar, dass noch nicht alle Probleme verschwunden sind, aber ich mochte die Reaktion des Teams", lobte Real-Trainer Carlo Ancelotti in Anlehnung an den verpatzten Saisonstart. Seine Mannschaft hatte in den ersten drei Saisonspielen zwei Niederlagen kassiert. Im heimischen Bernabeu-Stadion stellte Real gegen überforderte Basler schon in der ersten Hälfte die Weichen auf Sieg. Einem Eigentor von Basel-Verteidiger Suchy (14.) folgte ein Doppelschlag durch Bale (30.) und Ronaldo (31.). Der portugiesische Superstar setzte mit seinem 68. Tor in der Königsklasse die Jagd auf den Torrekord von Raul (71) fort.

Nachdem sich auch der kolumbianische WM-Star James Rodriguez zum ersten Mal in der Königsklasse in die Schützenliste eingetragen hatte (37.), gelang Gonzalez der Ehrentreffer (38.). Benzema sorgte in der Schlussphase noch für das fünfte Real-Tor (80.). "Zum Glück ging Real in der zweiten Hälfte einen Gang runter. Sonst wäre das ganz bitter geworden", meinte Basel-Kapitän Marco Streller gegenüber dem Schweizer Tagesanzeiger.

Auch der deutsche Vizemeister Borussia Dortmund bestand gegen Arsenal die erste Herausforderung in der neuen Champions-League-Saison mit Bravour. Beim 2:0 gegen den vermeintlich stärksten Gruppengegner lieferten die Dortmunder eine engagierte und leidenschaftliche Vorstellung ab. "Wir wollten eine Pressing-Maschine auf den Platz stellen. Das hat nahe an der Perfektion geklappt", meinte BVB-Trainer Jürgen Klopp im TV-Sender Sky. "Arsenal schlägt man nicht im Vorbeigehen. Das haben wir auch nicht. Die haben uns alles abverlangt", resümierte der 47-jährige Trainer.

Neuzugang Ciro Immobile, der um 18,5 Millionen von Torino gekommen war, verbuchte seinen ersten Treffer im BVB-Dress. Der Italiener traf praktisch mit dem Pausenpfiff, obwohl er eigentlich gar nicht für die Startformation vorgesehen war. "Aber mein Co-Trainer hatte die brillante Idee mit Ciro und es hat perfekt geklappt", verriet Klopp, der sich nach dem Spiel gewohnt humorvoll zeigte und auf die Frage, wie er mit dem Italiener kommuniziere, antwortete: "Mit Ciro kann ich nicht sprechen. Außer 'Avanti'."
Real zum CL-Auftakt mit Frustbewältigung
Von der Champions League nach China: Roger Schmidt
Die Elf vom ehemaligen Salzburg-Trainer Roger Schmidt verlor am Dienstag zum Auftakt der Gruppe C trotz deutlicher Überlegenheit in der ersten Halbzeit beim französischen Vizemeister AS Monaco 0:1 (0:0) und kassierte damit im siebten Pflichtspiel der Saison die erste Niederlage. Im Kampf um den erneuten Achtelfinal-Einzug in der Königsklasse steht Bayer Leverkusen vor dem Heimspiel gegen Benfica Lissabon am 1. Oktober bereits unter Zugzwang.

Vor nur rund 11.000 Zuschauern im Stade Louis II, darunter auch Fürst Albert, erzielte der portugiesische Nationalspieler Joao Moutinho den Siegtreffer für die ansonsten schwachen Monegassen (61.). Angesichts des Spielverlaufs war es eine unnötige Niederlage, denn die Werkself von Schmidt war in den ersten 45 Minuten die klar dominierende Mannschaft. Der Spitzenreiter der deutschen Bundesliga drängte den so schwach in die Saison gestarteten Klub aus dem Fürstentum meist in die eigene Hälfte zurück. Großes Manko war aber die Chancenverwertung.

Bereits vor der Pause vergaben Karim Bellarabi und Gonzalo Castro beste Möglichkeiten zur Führung. Leverkusen benötigte gut 20 Minuten, um das Spielgeschehen an sich zu reißen. Vor allem Hakan Calhanoglu überzeugte in dieser Phase im Mittelfeld wieder als Spielgestalter. Das Spiel über die Flügel funktionierte dagegen diesmal nicht. Die Franzosen versuchten mit Härte dagegen zu halten, da ihnen die spielerischen Mittel fehlten. Die Abgänge der beiden kolumbianischen Stars Falcao (Manchester United) und James Rodriguez (Real Madrid) scheint der Verein, der erstmals nach acht Jahren wieder in der Champions League spielt, nicht so einfach kompensieren zu können.

Leverkusen agierte überlegen und erarbeitete sich Chance um Chance, welche jedoch zu keinen Toren führten. "Die Kreation von Einschuss-Möglichkeiten am laufenden Band bestätigt zwar sein Offensivsystem, birgt aber auch eine Gefahr. Wenn man so viele Chancen herausspielt wie wir, geht man vielleicht mit der einzelnen nicht gewissenhaft um", meint Roger Schmidt.

Bittere Wende

Das Vergeben der Torchancen sollte sich im zweiten Durchgang rächen. Mit einer Kopfball-Ablage brachte Berbatow seinen Kollegen Moutinho in Position. Der Schuss des Mittelfeldspielers wurde von Emir Spahic unhaltbar für Bayer-Keeper Bernd Leno abgefälscht. Die Gastgeber konnten in der zweiten Halbzeit das Spiel ausgeglichen gestalten, von der Leverkusener Dominanz aus den ersten 45 Minuten war nicht mehr viel übrig geblieben. Auch nach dem Gegentor blieben die ganz großen Chancen aus.

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