Liverpool und Sevilla im Europa-League-Finale

"Ich glaube nicht, dass Villarreal weiß, was sie in Liverpool erwartet", sagte Jürgen Klopp am Mittwoch. Spätestens zwei Stunden vor Spielbeginn sollte es den Spaniern klar sein, als ihr gelber Bus durch tausende Liverpool-Fans hindurch die enge Zufahrt zum Stadion an der Anfield Road nahm. Mit Bengalen, lautem Gesang und spritzendem Bier heizten die Fans der Reds nicht nur dem Gästebus ein, sondern machten auch die eigenen Stars so richtig heiß auf das Semifinal-Rückspiel.

Die Rechnung sollte aufgehen. Denn Liverpool legte los wie die Feuerwehr. Und keine sieben Minuten nach Anpfiff hatten die Engländer die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel egalisiert. Sturridge traf nach einer Hereingabe von Firmino den Ball nicht. Musste er auch nicht. Denn Villarreals Kapitän Bruno Soriano bugsierte die Kugel ins eigene Tor (7.).

Die "Reds" agierten äußerst aggressiv und körperbetont. Und der Schiedsrichter ließ sie sehr zum Unmut der Spanier gewähren. Victor Ruiz meckerte und sah Gelb und später nach einem Foul Gelb-Rot (70.). Der Ausschluss des Innenverteidigers war die Entscheidung, nachdem Liverpool bereits zuvor auf 2:0 erhöht hatte.

Sturridge hatte den Ball diesmal getroffen und per Innenstange die Anfield Road in Extase gebracht (63.). In Eckbällen stand es zu diesem Zeitpunkt bereits 8:1, was die Überlegenheit der Gastgeber durchaus widerspiegelte.

Adam Lallana machte in der Schlussphase den Sack zu und staubte nach sehenswerter Vorarbeit von Roberto Firmino ab. Der Brasilianer war von den Spaniern im Dribbling selten zu stoppen und mit drei Assists der überragende Mann auf dem Platz. Nach 89 Minuten durfte der 24-Jährige unter tosendem Abschiedsapplaus vom Platz.