Blatter-Nachfolge: "Kaiser" wirbt erneut für Sexwale

"Er hat schon den Geruch der Neutralität", sagt Franz Beckenbauer über den Südafrikaner.

Auf seine bekannt unverbindliche Art hat Franz Beckenbauer erneut für den Südafrikaner Tokyo Sexwale als möglichen Nachfolger von FIFA-Präsident Joseph Blatter geworben. "Ich habe den Tokyo genannt, weil er auch im Sport war und ist und weil er sehr intelligent ist. Er hat dazu auch das Netzwerk", sagte der "Kaiser" am Rande des von ihm veranstalteten Camp Beckenbauer in Kitzbühel.

Sexwale war einst als Anti-Apartheid-Aktivist gemeinsam mit Nelson Mandela inhaftiert. Für die FIFA ist er Vorsitzender der Kommission zur Verbesserung der Fußball-Beziehungen zwischen Israel und Palästina. Er gilt als unbelastet in der Korruptionsaffäre des Weltverbandes. "Er hat schon den Geruch der Neutralität", meinte Beckenbauer über den 62-Jährigen, gab aber zu: "So ganz extern ist er nicht. Er hat ja mitgeholfen, die WM 2010 nach Südafrika zu holen."

Tokyo Sexwale war einer der Stargäste beim dreitägigen Camp Beckenbauer, dem in diesem Jahr FIFA-Präsident Sepp Blatter fern blieb. Überhaupt hielt sich die Bereitschaft der Fußball-Spitzenfunktionäre, über die bedrohliche Schieflage des Weltverbandes zu sprechen, sehr in Grenzen. Beim Tagesordnungspunkt "Quo vadis, FIFA" hieß es am Dienstag: geschlossene Veranstaltung.

Nur Gastgeber Franz Beckenbauer war wie immer für launige Statements zu haben. Angesprochen auf den unter Druck stehenden Blatter, sagte er: "Ich hoffe nur, dass die Ermittlungen nichts bringen."

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