Blatter bekommt fünf Gegenkandidaten

Der Niederländer Michael van Praag verkündete am Montag seine Kandidatur für das Amt des FIFA-Präsidenten.
Der Wahlkampf nimmt Fahrt auf. Der Europarat nimmt die FIFA ins Visier.

Die FIFA bleibt weiter im Schussfeld der Kritik. Und vorrangiges Thema ist die Vergabe der WM 2022. Ein Ausschuss der Parlamentarier-Versammlung des Europarates forderte jetzt den Fußball-Weltverband (FIFA) auf, Katar die Austragung zu entziehen. Die Art und Weise der Vergabe sei "zutiefst illegal" und eine "völlig vergiftete Entscheidung" gewesen.

Die FIFA müsse erneut über den Austragungsort abstimmen. Bedauerlich sei, so stellen die Abgeordneten fest, dass der Untersuchungsbericht des FIFA-Ethikkomitees nicht vollständig veröffentlicht worden war. Der britische Labour-Abgeordnete Michael Connarty meint dazu, das Vorgehen sei eine Farce und ein Versuch die "Affäre zu ersticken."

Die in der britischen Zeitung Sunday Times veröffentlichten Dokumente würden belegen, dass der schwerreiche Katarer und frühere Fußballfunktionär Mohammed bin Hammam große Summen an Schmiergeldern gezahlt hatte, um die Unterstützung afrikanischer Fußballverbände zu erkaufen. Von 3,7 Millionen Euro ist die Rede. Der umstrittene FIFA-Präsident Joseph Blatter, der sich am 29. Mai zum fünften Mal ins Amt wählen will, wurde eingeladen, an der Plenumsdebatte teilzunehmen.

Die möglichen Gegenkandidaten:

Michael van Praag: 67, Präsident des Niederländischen Verbandes, Blatter-Kritiker, in der UEFA-Exekutive.

Ali Bin Al Hussein: 39, Sohn des verstorbenen Königs Hussein, FIFA-Vize-Präsident, Präsident des jordanischen Verbandes.

Jérôme Champagne: 56, Franzose, früherer FIFA-Funktionär, kaum Rückhalt.

David Ginola: 47, französischer Ex-Nationalspieler, chancenlos.

Mino Raiola: 47, Niederländer; Manager von Ibrahimovic und Balotelli, wird wie Ginola kaum die nötigen 5 Unterstützerverbände finden.

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