Europa League: Austria zieht in Gruppenphase ein
Es wird ein violetter Herbst. Für das Konto der Austria, weil 2,5 Millionen Euro durch das Erreichen der Gruppenphase eingenommen werden. Für Trainer und Spieler, weil sie sich auf der europäischen Bühne vielleicht für höhere Aufgaben präsentieren können. Und auch für die Fans, die in der Liga nicht zahlreich erscheinen, aber vielleicht im Europacup auf den Geschmack kommen.
Die Austria bot am Donnerstag jedenfalls einen Leckerbissen, hätte nach einer halben Stunde führen müssen. Nur ganz zu Beginn hatte sie kein Mitbestimmungsrecht im Spiel, da drückte das daheim so starke Rosenborg und hatte durch Gytkjaer auch eine große Chance (4.).
Mit der ersten Möglichkeit auf der anderen Seite beruhigten sich die violetten Nerven, einen abgeblockten Grünwald-Schuss konnte Larsen aus kurzer Distanz nicht verwerten. Er ist eben Verteidiger.
Chancen en masse
Die Austria übernahm Schritt für Schritt das Kommando in diesem Match. Einen guten Freistoß von Grünwald Richtung kurze Ecke entschärfte Trondheim-Tormann Kwarasey. Unmittelbar danach wäre er chancenlos gewesen, doch Kayode erhob das Verjuxen von Chancen mit einem Kopfball aus fünf Metern neben das Tor zur Kunstrichtung (29.). Drei Minuten später bot er dem Ball gleich viel besser die Stirn, traf sogar ins Tor, allein er stand im Abseits. Der Plan der Austria jedenfalls, über die schnellen Spieler im Konter Nadelstiche zu setzen, ging auf.
In der 57. Minute bereitete so ein Nadelstich den Norwegern endlich Schmerzen, als Grünwald in seinem 300. Karriere-Pflichtspiel einen Holzhauser-Freistoß per Kopf zum 1:0 versenkte. Die Freude der Wiener erfuhr im Gegenzug ein jähes Ende durch eine zweifelhafte Entscheidung des Schiedsrichters. Rotpuller wurde im Luftduell von seinem Gegenspieler gestoßen und bekam den Ball danach auf die Hand. Statt Foul gab es Elfmeter, Gytkjaer bedankte sich mit dem 1:1 (59.).
Schuss ins Glück
Für Trondheim war es die erste Heimniederlage seit Mai 2014. Nach zwei Jahren ohne Europacup-Auftritt steht die Austria in der Gruppenphase.
Trondheim, Lerkendal-Stadion, 11.692, SR Martin Atkinson/ENG
Hinspiel: 1:2 - Austria mit mit dem Gesamtscore von 4:2 in der Gruppenphase (Auslosung am Freitag, 13.00 Uhr in Monaco).
Tore:
0:1 (57.) A. Grünwald
1:1 (59.) Gytkjaer (Elfmeter)
1:2 (69.) Kayode
Rosenborg: Kwarasey - Svensson, Reginiussen, Eyjölfsson, Skjelvik (70. Gersbach) - Jensen, Konradsen, Midtsjö - Helland (24. Vilhjalmsson), Gytkjaer, Rashani
Austria: Almer - Larsen (89. Tajouri), Rotpuller, Filipovic, Martschinko - Serbest, Holzhauser - Venuto (76. De Paula), A. Grünwald, Pires - Kayode (78. Friesenbichler)
Gelbe Karten: Reginiussen, Midtsjö, Jensen, Rashani, Eyjölfsson bzw. A. Grünwald, Serbest, Filipovic
Weitere Play-off-Ergebnisse:
Karabach Agdam (AZE) - IFK Göteborg 3:0 (2:0)
Hinspiel: 0:1, Karabach mit 3:1 weiter
Bröndby IF (DEN) - Panathinaikos Athen 1:1 (1:0)
Hinspiel: 0:3, Panathinaikos mit 4:1 weiter
Slovan Liberec (CZE) - AEK Larnaka (CYP) 3:0 (3:0)
Hinspiel: 1:0, Slovan mit 4:0 weiter
Grasshoppers Zürich - Fenerbahce Istanbul 0:2 (0:0)
Hinspiel: 0:3, Fenerbahce mit 5:0 weiter
Osmanlispor Ankara - FC Midtjylland (DEN/Pusic ab 56.) 2:0 (1:0)
Hinspiel: 1:0, Osmanlispor mit 3:0 weiter
Sparta Prag - SönderjyskE (DEN/Maak spielte durch) 3:2 (1:2)
Hinspiel: 0:0, Sparta mit 3:2 weiter
Partizani Tirana - FC Krasnodar (RUS) 0:0
Hinspiel: 0:4, Krasnodar mit 4:0 weiter
AZ Alkmaar (NED) - Vojvodina Novi Sad (SRB) 0:0
Hinspiel: 3:0, Alkmaar mit 3:0 weiter
BATE Borissow (BLR) - FK Astana (KAZ) 2:2 (1:0)
Hinspiel 0:2, Astana mit 4:2 weiter
RSC Anderlecht (BEL) - Slavia Prag 3:0 (2:0)
Hinspiel: 3:0, Anderlecht mit 6:0 weiter
KRC Genk (BEL) - Lokomotiva Zagreb 2:0 (1:0)
Hinspiel: 2:2, Genk mit 4:2 weiter
Schkendija Tetowo (MKD) - KAA Gent (BEL) 0:4 (0:0)
Hinspiel: 1:2, Gent mit 6:1 weiter
PAOK Saloniki (GRE) - Dynamo Tiflis 2:0 (2:0)
Hinspiel: 3:0, Saloniki mit 5:0 weiter
NK Maribor (SLO) - FK Qabala (AZE) 1:0 (0:0)
Hinspiel: 1:3, Qabala mit 3:2 weiter
Roter Stern Belgrad - US Sassuolo (ITA) 1:1 (0:1)
Hinspiel: 0:3, Sassuolo mit 4:1 weiter
Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Es war perfekt. Wir haben in der Defensive hervorragend gearbeitet und in der Offensive immer wieder Nadelstiche gesetzt. Die Mannschaft hat top umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Natürlich ist man froh, wenn man seine Ziele erreicht. Ich bin überglücklich, dass wir in die Europa League gekommen sind, weil das ist, was jeder wollte. Auch für den Verein ist es wichtig, dass Austria Wien wieder international dabei ist."
Kare Ingebrigtsen (Rosenborg-Trainer): "Sie waren besser als wir in der ersten Hälfte. Wir sind dann besser in die zweite Hälfte gestartet. Wir haben das Spiel kontrolliert, aber dann haben sie getroffen. Wir haben gleich geantwortet, dann hatten wir das Momentum. Aber sie haben aus einem Konter das Tor gemacht, und damit war es vorbei. Ich habe so ein Spiel erwartet, wo sie auf Konter lauern. Das Aus ist nicht so schlimm, wir haben nicht unbedingt erwartet, dass wir in die Gruppenphase kommen."
Alexander Grünwald (Austria-Torschütze zum 1:0): "Es war ein sehr offenes Spiel, es ist hin und her gegangen. Das Spiel hätte locker auch 3:3 ausgehen können. Der Elfmeter war ein klares Foul an Rotpuller. Ich glaube, wir haben taktisch und kämpferisch gut gespielt. Wir wissen, dass wir im Konter sehr stark sind. Das haben wir ausgenützt."
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