Nicht einmal eine Woche nach dem WM-Finale startet die Bundesliga. Salzburg ist haushoher Favorit.
17.07.14, 22:20
Nach dem souveränen Meistertitel werden auch in dieser Saison Salzburger Festspiele auf der Provinzbühne erwartet. Der Titelverteidiger hat keinen Leistungsträger abgegeben. Nach dem Innsbrucker Abstieg sind nur noch drei Landeshauptstädte in der obersten Spielklasse vertreten. Meister gegen Vizemeister, Salzburg gegen Rapid, lautet der Schlager zum Auftakt am Samstag (16.30 Uhr, live Sky Sport Austria). Um 19 Uhr folgen Admira – Wolfsberg, Altach – Sturm Graz und Ried – Wr. Neustadt. Austria empfängt erst am Sonntag (16.30 Uhr/ live ORF eins, Sky Austria) Grödig, weil der Sensationsaufsteiger des Vorjahres noch im Europacup im Einsatz war.
Wird auch diese Saison der Aufsteiger überraschen? Werden die Totgesagten aus Wiener Neustadt wieder einmal überleben? Die Sportredakteure des KURIER analysierten und tippten die neue Saison.
Die Transfers der Bundesligisten
Die Stars Mane und Kampl sind geblieben, der Kader ist durch die Neuzugänge noch stärker geworden. Mit dem Belgier Bruno wurde der teuerste Spieler der Liga-Geschichte verpflichtet (acht Millionen Euro). Neu ist Trainer Adi Hütter, der eine ähnliche Philosophie verfolgt wie Vorgänger Schmidt, aber in der Menschenführung anders agiert. Interessant wird, ob Hütter einen ähnlich guten Draht zu den Spielern finden wird.
KURIER-Prognose: Meister
Die jungen Spieler sind gereift, die Formschwankungen sollten Geschichte sein. Allerdings hat man mit Sabitzer, Burgstaller, Boyd und Trimmel vier Leistungsträger verloren. Bis Schwab, Beric und die anderen Neuen (Kainz soll noch kommen) richtig integriert sind, könnte es dauern. Obwohl fast alle Hanappi-Abonnenten verlängern, wird im weitläufigen Happel-Stadion der Heimvorteil kleiner sein.
KURIER-Prognose: Platz 3
Die Veilchen haben sich gezielt verstärkt: Shikov für die Innenverteidigung, Larsen für die Flügelpositionen, Meilinger als Flügelflitzer, Leitgeb als Back-up für Holland. Der neue Trainer Gerald Baumgartner hofft noch auf einen Stürmer-Ersatz für den abgewanderten Hosiner. Die Austria hat im Gegensatz zum Erzrivalen Rapid den breiteren Kader und keine Doppelbelastung. Das sollte sich als Vorteil herausstellen.
KURIER-Prognose: Platz 2
Die Grazer haben Stürmer Beric an Rapid verloren, dafür Josep Tadic als Ersatz geholt. Ein Comeback in Graz gibt Stankovic, der die Austria verlassen hat. Die Mannschaft sollte sich nach der durchwachsenen vergangenen Saison finden, konsolidieren und wieder ernsthaft um die Europacup- Plätze mitspielen. Vieles wird vom Start abhängen. Misslingt dieser, wird es in Graz turbulent.
KURIER-Prognose: Platz 4
Der neue Trainer Oliver Glasner hat in Salzburg gelernt und soll im Innviertel seine Meisterprüfung ablegen. Mit Gartler hat man den gefährlichsten Stürmer verloren. Ein Abgang, der sicher schmerzt. Dafür hat man mit Murg von der Austria einen Glücksgriff gemacht. Ried ist seit längerer Zeit eine konstante Größe. Ein Mittelfeldplatz ist sicher. Im Idealfall ist ein Europacup-Platz möglich.
KURIER-Prognose: Platz 5
Wieder ein Aufsteiger, dem viel zuzutrauen ist. Die Vorarlberger haben ihr homogenes Team mit Ex-Teamspieler Gercaliu, Regisseur Salomon, Flügel Kovacec und dem spanischen Innen-verteidiger Ortiz verstärkt. Ganz vorne ist Routinier Hannes Aigner immer für Tore gut. Trainer Canadi – bisher überall erfolgreich – hat viele vielseitige Spieler und variiert gerne zwischen verschiedenen Systemen.
KURIER-Prognose: Platz 6
Die erste volle Saison unter Trainer Dietmar Kühbauer hat mit einen ordentlichen Umbau begonnen. Vor allem das zentrale Mittelfeld wurde gestärkt mit Weber, Seidl und Tschernegg, der aber mit Kreuzbandriss ausfällt. Es wird noch ein Stürmer gesucht. Kühbauer arbeitet in puncto Fitness daran, dass das Finish besser ist als letzte Saison. Dann ist mehr drin. Sonst:
KURIER-Prognose: Platz 7
Stefan Schwab ist zu Rapid gewechselt und wird schwer zu ersetzen sein. Man wird sehen, ob es Christoph Knasmüllner, einst großes Talent bei Bayern und Inter, schafft. Mit Bajrami und Egho wurden zwei Talente von den Rapid-Amateuren geholt. Man setzt also auf die Jugend. In der Defensive blieb alles beim Alten. Neu ist die Klubführung. Der Klassenerhalt ist zu schaffen.
KURIER-Prognose: Platz 8
Beim Sensationsteam der Vorsaison wurde ein radikales Facelifting durchgeführt: Erfolgstrainer Hütter hat Grödig genauso verlassen wie die Leistungsträger Elsneg und Leitgeb. Der neue Coach Michael Baur, der zehn neue Spieler (u. a. Roman Wallner, Yordi Reyna) integrieren muss, tritt in seiner ersten Saison als Bundesliga-Trainer gleich ein schweres Erbe an. Der Klassenerhalt ist das Ziel.
KURIER-Prognose: Rang 9
Alle Jahre wieder werden die Niederösterreicher vor der Saison totgesagt, alle Jahre wieder gelingt es ihnen am Ende doch irgendwie, das Abstiegsgespenst zu besiegen. Aber irgendwann geht selbst den größten Überlebenskünstlern die Luft aus: Mit dem verjüngten Team (die Routiniers Hlinka und Säumel sind weg) wird es in dieser Saison sehr schwierig mit dem Klassenerhalt.
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