Die Jugend soll PSV alten Glanz verleihen

Enthusiastisch: Die PSV-Fans sehnen den Saisonstart herbei.
U-21-Teamspieler Ritzmaier und Frenkie Schinkels über St.Pöltens Gegner PSV Eindhoven.

Marcel Ritzmaier debütierte schon als 16-Jähriger in der Bundesliga für Austria Kärnten unter Frenk Schinkels. Dass der Mittelfeldspieler nur ein halbes Jahr später, im Jänner 2010, in die Heimat seines Trainers wechselte, lag aber nicht am gebürtigen Holländer Schinkels. "Ritzmaier wollte den Vertrag in Klagenfurt nicht verlängern, PSV musste nur die Ausbildungsentschädigung zahlen", erinnert sich Schinkels, der mittlerweile das Fach gewechselt hat und als Kommentator oder Entertainer auftritt.

Am Donnerstag kam es in der Europa League zum Wiedersehen mit Ritzmaier. Der St. Pöltner Schinkles fühlt sich dem SKN verbunden, lieferte Trainer Herbert Gager Informationen aus Holland und wurde von Klubboss Gottfried Tröstl zum "Sonderbotschafter" für die Reise nach Eindhoven ernannt.

Rückkehrer Cocu

PSV empfing die kleine Reisegruppe im Philips-Stadion, führte sie vorbei an den Bildern der vielen PSV-Stars wie Gullit, Romario oder van Nistelrooy und gab eine Pressekonferenz im "Saal Ronaldo". Ronaldo, der Ältere, verzauberte das niederländische Publikum von 1994 bis ’96.

Gleichzeitig jubelten die Fans Philip Cocu, dem heutigen Trainer, zu. "Ich lerne ihn erst richtig kennen, aber man merkt sofort, dass Cocu in der Fußball-Welt herumgekommen ist", erzählt Ritzmaier über den ehemaligen Barcelona-Star. "Gerade Jüngere wie ich können da sehr viel lernen."

Der U-21-Teamspieler Ritzmaier durchwanderte die Nachwuchsabteilung, spielte zuletzt in Cambuur groß auf und bekam noch vor Ende des Leihvertrages ein Vertragsangebot für das Profi-Team. "Da war klar, dass ich bis 2018 unterschreibe, jetzt möchte ich in dieser Saison noch einen Stammplatz ergattern."

Keine Superstars mehr

Dass Talente wie Ritzmaier behutsam aufgebaut werden, zeigt auch, dass der Meistercup-Sieger von 1988 keinen Zugriff mehr hat auf spätere Weltstars wie Romario oder Ronaldo. "Auch wenn PSV natürlich weit über St. Pölten steht, braucht sich hier kein Gegner mehr zu fürchten. PSV muss sich bei ihren Einkäufen mittlerweile mit Stars der Kategorie C begnügen", meint Schinkels, der bei Feyenoord ausgebildet wurde.

Die Fans in Eindhoven sind dennoch gierig auf die Spiele ihrer Mannschaft. Der Saisonauftakt gegen St. Pölten war schnell ausverkauft und der neue Rasen in der Philips Arena rechtzeitig verlegt. "Wir werden erst später realisieren, was ein Duell mit so einem Großklub für einen Zweitligisten wie uns bedeutet", glaubt Tröstl.

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