Deutsche unterliegen USA im WM-Halbfinale

O'Hara (Nr. 5) setzte den Schlusspunkt in einer rasanten Partie.
Das US-Team setzt sich in einer rasanten Partie 2:0 gegen den achtmaligen Europameister durch.

Die Fußballerinnen aus den USA haben Deutschland aus allen WM-Titelträumen gerissen. Die Mannschaft von Trainerin Silvia Neid unterlag am Dienstagabend (Ortszeit) dem Olympiasieger verdient mit 0:2 (0:0) und muss sich nun mit dem Spiel um Platz drei in Edmonton gegen Titelverteidiger Japan oder England begnügen.

Vor 51.176 frenetischen Zuschauern im Olympiastadion von Montreal schossen Spielführerin Carli Lloyd mit einem umstrittenen Elfmeter in der 69. Minute und die eingewechselte Kelley O'Hara (84.) die US-Girls ins Finale der WM in Kanada. Zuvor hatte Celia Sasic (60.) die große Möglichkeit zur deutschen Führung vergeben, als sie einen Strafstoß nicht verwertete.

Rasant

Von Beginn an entwickelte sich zwischen dem Weltranglisten-Ersten Deutschland und dem Zweiten eine rasante, temporeiche Partie mit vielen Chancen. Die DFB-Elf startete wesentlich wacher und aggressiver als zuletzt gegen Frankreich. Ein Kopfball von Melanie Leupolz (3.) fiel auf das Tornetz.

Dann aber hatten die US-Girls ihre erste große Möglichkeit, und was für eine. Nach einer Ecke der erneut ganz starken Rapinoe konnte DFB-Torhüterin Nadine Angerer den Kopfball von Julie Johnston (7.) aus kurzer Distanz reaktionsschnell abwehren. Kurz darauf musste Angerer, die ihre Team schon gegen Frankreich mehrfach gerettet hatte, noch einmal ihr ganzes Können aufbieten. Als US-Star Alex Morgan allein auf sie zulief, war die 36-Jährige erneut mit einer Fußabwehr zur Stelle.

Vergebener Elfer

Die deutsche Offensive tat sich sehr schwer, entwickelte zu wenig Ideen und verlor die Bälle zu schnell. Dagegen musste die Abwehr einige kritische Situationen gegen die mit viel Power anrennenden US-Spielerinnen überstehen. Nach einer Stunde schien sich aber das Blatt zugunsten der achtmaligen Europameisters zu wenden. Als Johnston Popp im Strafraum umriss, entschied die rumänische Schiedsrichterin Teodora Albon auf Strafstoß für Deutschland. Doch der sonst so sicheren Sasic versagten diesmal die Nerven. Auf der Gegenseite machte es Lloyd neun Minuten später besser und ließ Angerer beim allerdings sehr umstrittenen Elfmeter keine Chance. Krahn hatte Alex Morgan an der Strafraumgrenze abgeblockt.

Die deutsche Mannschaft gab nicht auf, warf noch einmal alles in die Waagschale, doch klare und durchdachte Aktionen gab es zu selten. Am Ende fehlten Kraft und Konzentration, um das Spiel noch umzubiegen. So nahm das US-Team erfolgreich Revanche für die 2003 in den USA erlittene Halbfinal-Niederlage gegen den späteren Weltmeister.

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