Ried siegt nicht, gibt aber die Rote Laterne ab

Ried (li. Oliver Kragl) und die Admira (Eldis Bajrami) teilten die Punkte.
Die Rieder sind nach dem 1:1 gegen die Admira nicht mehr Tabellenletzter.

Rieds Trainer-Urgestein Paul Gludovatz ließ bereits vor dem Anpfiff aufhorchen, als er die Admira mit den großen Vier (Salzburg, Austria, Rapid, Sturm) gleichsetzte. Vielleicht um sich so etwas Druck zu nehmen. Das gelang nicht ganz: Das Schlusslicht holte gegen den vermeintlichen Spitzenklub ein 1:1 und übergab dem WAC die Rote Laterne.

Die Mannschaft von Gludovatz nahm dieses Spiel auf jeden Fall nicht auf die leichte Schulter und sofort Druck. Polverino vergab mit einem guten Schuss, Elsneg kam auch zur Chance, lud aber damit einen Fan zum Mitspielen ein – sein Ball landete auf der Tribüne. In der 22. Minute musste das erste Mal gewechselt werden. Nicht ein Spieler musste vom Platz, sondern ein Assistent von Schiedsrichter Schörgenhofer. Ein falscher Schritt – schon war es passiert. Nichts Schlimmes, zum Weiterspielen und -fahnetragen aber doch zu schwerwiegend. Ouschan, vierter Schiedsrichter, kam ins Spiel. In der Folge steckten die Gäste den unvorhergesehen Wechsel besser weg, hatten mehr Ballbesitz, aber ebenso wie die Innviertler keine großen Chancen.

Die Rieder versuchten es hingegen auch nach der Pause zumeist mit hohen Bällen, die aber zumeist der 1,93m große Innenverteidiger Schößwendter abfing. Nicht aber einen Corner: Elsneg trat an, Gernot Trauner hob ab und köpfelte nach 58 Minuten zum 1:0 ein. Ried war gefährlicher, ehe ein weiterer Herr vom Platz musste. Gludovatz-Assistent Sageder wurde wegen Kritik auf die Tribüne gesetzt.

Admira hatte schließlich eine Bank auf der Bank. Rene Schicker kam, sah und traf in der 77. Minute zum Ausgleich. Am Ende gab es ein gerechtes Remis, über das sich keiner beschweren darf.

Ried, Keine Sorgen Arena, 3.190 Zuschauer, SR Schörgenhofer

Tore:
1:0 (58.) Trauner
1:1 (77.) R. Schicker

Ried: Gebauer - Janeczek, Reifeltshammer, Filipovic - Bergmann (81. Hart), Trauner, Polverino, Kragl - Möschl (64. Murg), Elsneg - Walch (81. Sikorski)

Admira: Siebenhandl - Ebner, Schößwendter, Wostry, Zwierschitz (95. Maier) - Lackner, Toth - Bajrami (60. R. Schicker), Malicsek (73. Spiridonovic), Blutsch - Starkl

Gelbe Karten: Filipovic, Polverino bzw. Toth, Ebner, Wostry

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Paul Gludovatz (Ried-Trainer): "Die Leistungsbereitschaft der Mannschaft ist okay. Sie hat nach dem Kraftakt zu Wochenbeginn (2:4-Cup-Niederlage in Salzburg nach 2:0-Führung, Anm.) Herzblut und die Bereitschaft, an die Grenzen zu gehen, gezeigt. Deswegen haben meine Spieler jetzt zwei Tage trainingsfrei. Die verdammte 73. Minute, da haben wir die Doppelchance nicht genützt. Dass du dann irgendwann ein Gegentor bekommst, ist klar. Dass wir nicht zaubern können ist auch klar, aber angesichts der Qualitätssituation ist der Punkt in Ordnung. Wir sind auf dem Weg, aber noch nicht am Ziel."

Ernst Baumeister (Admira-Cheftrainer): "Das war ein glücklicher Punkt für uns, wir sind zufrieden. In der ersten Hälfte gab es eine Pattstellung, beide Mannschaften haben sich neutralisiert. In der zweiten Hälfte war Ried stärker, hat aber zwei Sitzer verhaut. Wenn wir das 2:0 kriegen, wären wir weg gewesen. Dann haben wir aus unserer einzigen Chance das Tor gemacht. Ich bin mit der Leistung nicht zufrieden, aber Punkt ist Punkt."

Thomas Reifeltshammer (Ried-Spieler): "Gegen Salzburg weißt du genau, was du tun musst, da verbeißt man sich leichter in den Gegner und das Spiel. Gegen Admira muss man selber das Spiel machen, dabei tun wir uns schwer."

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