Rapid mit Auftakt nach Maß in die Frühjahrssaison

Das Tor des Tages erzielte Matej Jelic aus luftiger Höhe mit purer Akrobatik.
Die Hütteldorfer besiegen den WAC dank einer starken zweiten Hälfte daheim 3:0.

Auch das 23. Auswärtsspiel in Folge endet ohne WAC-Sieg. Weil es gegen Rapid nicht reicht, nur eine Hälfte stark zu spielen. Die Hütteldorfer präsentierten sich erst nach der Pause in Meisterform, dann aber mit drei außergewöhnlichen Toren.

Die 13.700 Rapid-Fans hatten wohl einen Sturmlauf des Titelkandidaten von Beginn an erwartet, wurden vorerst aber enttäuscht und vom Letzten überrascht. Die Kärntner präsentierten sich gewohnt körperlich stark, aber auch gut organisiert und bei flotten Angriffen gefährlich. So wie bei der ersten Ouédraogo-Chance (12.).

Die Hausherren brauchten eine Rapid-Viertelstunde lang, um ins Spiel zu finden. Nach einer flachen Hereingabe von Stangl kam Jelic zur besten Chance und traf die Stange (16.). Ins Tor gegangen wäre ein Schuss von Pavelic nach der schönsten Kombination der ersten Hälfte, doch Rnic rettete im entscheidenden Moment (26.).

Ansonsten sah Teamchef Marcel Koller von der Tribüne aus viele verlorenen Kopfball-Duelle der Hütteldorfer. Richtig laut wurde es im Prater nach einem Solo des starken Jacobo. Tschernegg kam aus dem Rückraum zum Schuss – Strebinger hielt, Tschernegg schoss wieder, Strebinger hielt erneut, und als Ouédraogo den Abstauber verwerten wollte, war der Rapid-Tormann zum dritten Mal zur Stelle (31.).

Barisic fand die richtigen Worte

Ein ganz persönliches Erfolgserlebnis für den im Herbst noch fehlerhaften Novota-Ersatz. Der fällige Ruck ging aber erst in der Pause durch seine Vorderleute.

Trainer Zoran Barisic dürfte wieder einmal die richtigen Sätze gefunden haben. Rapid spielte plötzlich viel direkter und in der 56. Minute sogar One-Touch-Fußball. JelicSchwab – Schobesberger – Nutz und wieder Schobesberger: In wenigen Sekunden waren die Abwehr ausgespielt und Tormann Kofler bezwungen – 1:0.

Der nächste Angriff war wieder schön anzusehen. Über Kainz, Schobesberger und erneut Nutz als Assistgeber lief die Kugel zu Pavelic, der zum 2:0 traf (60.).

Jelic-Traumtor

Der Höhepunkt des Abends sollte aber zwei Minuten später folgen. Pavelic spielte auf Schobesberger, der zu Jelic flankte. Mit einem perfekten Fallrückzieher aus sieben Metern schoss sich der Beric-Nachfolger den Druck der vergangenen Monate von der Stürmer-Seele (62.).

Nach dem 3:0 gab es noch vergebene Top-Chancen von Joker Tomi, das Debüt von Murg und den ersten Profi-Einsatz für Rapid von Pechvogel Kuen nach zwei Kreuzbandrissen zu sehen.

Wien, Ernst-Happel-Stadion, 13.700, SR Hameter

Tore:
1:0 (56.) Schobesberger
2:0 (60.) Pavelic
3:0 (62.) Jelic

Rapid: Strebinger - Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl - Petsos, Schwab - Schobesberger (69. Murg), Nutz (72. Tomi), F. Kainz - Jelic (82. Kuen)

WAC: A. Kofler - Standfest, Sollbauer, Rnic, Palla - Bingöl (66. Wernitznig), Hüttenbrenner, Tschernegg (81. M. Seidl), Jacobo - Silvio (66. Hellquist), Ouedraogo

Gelbe Karten: M. Hofmann bzw. Bingöl, Hüttenbrenner, Rnic

Tabelle

Zoran Barisic (Rapid-Trainer):" Der WAC hat es uns irrsinnig schwer gemacht, es war ein hartes Stück Arbeit. Wir waren in der ersten Hälfte zu pomadig, der WAC war immer gefährlich, da hat uns Richard Strebinger im Spiel gehalten. In der zweiten Hälfte haben wir ein anderes Gesicht gezeigt, mehr ins Spiel investiert und sind besser in die Zweikämpfe gekommen. Wir sind irrsinnig glücklich über den erfolgreichen Start."

Heimo Pfeifenberger (WAC-Trainer): "Die Niederlage tut sehr weh, denn wir haben eine Topleistung gebracht. Wir haben Rapid alles abverlangt, aber letztlich waren sie kaltschnäuziger. Trotzdem hat es mir sehr gefallen, wie meine Mannschaft aufgetreten ist. Eigentlich ist ein 0:3 eine 'Tetschn', es fühlt sich aber nicht wie eine 'Tetschn' an."

Matej Jelic (Rapid-Torschütze): "Das Tor wird mich sicher sehr motivieren. Ich habe zwar schon drei, vier ähnliche Treffer erzielt, aber das war sicher das Schönste."

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