Rapid löst Admira an der Tabellenspitze ab

Christopher Dibon bejubelt seinen Treffer zum 2:0.
Die Hütteldorfer kommen im direkten Duell mit dem bisherigen Leader zu einem 2:0-Heimerfolg.

Nur acht Tage lang dauerte das Abenteuer der Admira an der Tabellenspitze. Die Rapidler wandten das Erfolgsrezept vom 2:1 gegen Villarreal an und holten sich mit einem 2:0 nach zwei Toren aus Standardsituationen Platz eins postwendend zurück.

Damit heißt nach fünf Unentschieden in Folge erstmals seit November 2013 (!) der Sieger im Duell gegen die Admira wieder Rapid.

Matej Jelic hatte sich erstmals als Beric-Ersatz versuchen dürfen. Die erste Rapid-Viertelstunde deutete darauf hin, dass das Trainerteam mit dem Kroaten noch viel zu üben haben wird. 1. Minute: erster Ballkontakt mit Ballverlust; 2. Minute: erstes Foul; 9. Minute: erste gute Chance mit einem schlechten Volley vergeben; 15. Minute: erstes Abseits in einem von vielen Angriffen, bei denen der Neuzugang noch nicht genau wusste, wo er hinlaufen sollte.

Das Gegenüber von Jelic als Solospitze war Dominik Starkl, der überraschenderweise als einziger Ex-Rapidler bei der Admira beginnen durfte. In den neuen Auswärtsdressen (Modell Juventus) gab es vor der Pause nur einen Schuss durch Starkl (20.). Recht viel mehr fiel den Rapidlern aber auch nicht ein. Dass die Südstädter nicht einmal 23 Jahre im Schnitt jung waren, hätte die abgebrüht umgesetzte Defensivtaktik nicht verraten.

Die Rapid-Elf war am Sonntag durchschnittlich 25,2 Jahre alt – weil Steffen Hofmann (35) auch das dritte Spiel in einer Woche von Beginn an bestreiten wollte.

Ausgerechnet der Routinier legte sich mit Schiedsrichter Robert Schörgenhofer an und sah ebenso wie Stefan Schwab Gelb. Dieses Duo sorgte aber auch für das Highlight der ersten Hälfte. Freistoß Hofmann, Kopfball Schwab, Latte, Tor (42.).

Es war tatsächlich das erste Tor von Rapid vor der Pause im achten Pflichtspiel im Happel-Stadion.

Turbulent

Der Start der zweiten Hälfte hatte es in sich. Nach einem Corner wehrte Jan Novota einen Schuss von Starkl an die Stange ab (51.). Zwei Minute später versetzte Starkl Ex-Mitspieler Christopher Dibon, aber nicht Novota, der gekonnt abwehrte.

Auf der Gegenseite hatte Philipp Huspek ebenfalls zwei Chancen, einmal rutschte er aus, einmal rutschte ihm der Ball über den Rist. Was aus dem Spiel nicht klappte, funktionierte wie schon gegen Villarreal mit ruhenden Bällen. Eckball von Joker Florian Kainz, Kopfball von Christopher Dibon – 2:0 (66.). Den folgenden Torjubel hätte sich der Langzeit-Admiraner aber ersparen können.

Danach vergab Rapid einen klareren Sieg gegen Gäste, bei denen das Fehlen vom kopfballstarken Abwehrchef Schößwendter bei Standards nicht zu übersehen war.

Wien, Ernst-Happel-Stadion, 15.500, SR Schörgenhofer

Tore:
1:0 (42.) Schwab
2:0 (66.) Dibon

Rapid: Novota - Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Stangl - Schwab, Grahovac - Schobesberger, S. Hofmann (79. Schaub), Huspek (57. Kainz) - Jelic (60. Prosenik)

Admira: Siebenhandl - Ebner, Zwierschitz, Wostry, Wessely - Lackner, D. Toth - Sax (70. P. Zulj), Blutsch, Spiridinovic (46. Grozurek) - Starkl

Gelbe Karten: Schwab, Hofmann bzw. Blutsch

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Wir haben einen guten Auftritt hingelegt und auch verdient gewonnen. Die gesamte Mannschaft war sehr, sehr motiviert. Man hat von Anfang an gesehen, dass wir diesen Siegeswillen gezeigt haben, der uns auszeichnet. Ich bin sehr zufrieden, was den Gesamtauftritt der Mannschaft angeht. Es gibt in einer Meisterschaft immer Phasen, in denen es nicht so gut läuft. Wichtig ist, dass man seine Lehren zieht und gestärkt daraus hervorgeht. Jelic hat sich aufgeopfert für die Mannschaft, ist aber leider zu selten in Abschlussposition gekommen."

Ernst Baumeister (Admira-Trainer): "Beide Mannschaften haben heute erfüllt, was sich die Zuschauer erwartet haben. 70 Minuten war es wirklich ein sehr gutes Spiel von beiden Mannschaften. Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Spiel sehr zufrieden. Wir haben ein wenig nervös oder ängstlich begonnen, ich weiß nicht warum. Danach haben wir das Spiel unter Kontrolle bekommen. Wir waren dann Rapid spielerisch ebenbürtig. Wenn wir nach dem unnötigen Gegentor das 1:1 machen, geht die Partie vielleicht anders aus. Ich muss Rapid gratulieren, über 90 Minuten waren sie dann doch ein wenig besser. Es ist aber keine Schande, bei Rapid 0:2 zu verlieren."

Stefan Schwab (Rapid-Torschütze): "Wir haben immer an den Sieg geglaubt und haben alles versucht, ihn zu erreichen. Das Tor vor der Halbzeit hat uns Sicherheit gegeben. Die Admira wird immer speziell für mich bleiben, aber jetzt zählt nur Rapid. Wir wollen da oben bleiben."

Jörg Siebenhandl (Admira-Torhüter): "Wir haben es ihnen ein bisschen zu leicht gemacht. Wir haben zwei Tore aus Standards bekommen, normalerweise liegt da unsere Stärke. Das sind halt einfache Tore. Aus dem Spiel haben wir wenig zugelassen. Wir haben uns alles in allem zu tief hinten reindrücken lassen."

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