3. Pleite in Folge: Grödig stürzt Rapid in die Krise

Überfordert: Die Abwehr der Hütteldorfer rund um Sonnleitner hatte gegen Grödig (Tomi) Probleme.
Das Tempo der Torschützen Huspek und Reyna überfordert die schwachen Wiener.

Wenn wir in den Europacup wollen, müssen wir heute Rapid schlagen", sagte Grödig-Obmann Christian Haas wenige Minuten vor Anpfiff. Der ewige Optimist kann ab sofort wieder über das internationale Geschäft nachdenken, während die Hütteldorfer mit der dritten Niederlage in Folge in eine handfeste Krise geschlittert sind.

In der Verfassung von Samstagnachmittag sind die Rapidler aber auch nicht mehr als Mittelmaß.

Nach nur 46 Sekunden war Grödig zum ersten Mal gefährlich geworden. Nach einem Pass des überragenden Philipp Huspek zog Timo Brauer ab – knapp vorbei. Eigentlich sollten damit alle Rapidler hellwach gewesen sein. Doch nach sieben Minuten kombinierten die Gastgeber wieder in höchstem Tempo durch die Reihen der Gäste. Yordi Reyna kam noch vor Thomas Schrammel an eine Hereingabe. Der Schuss hätte eine sichere Beute für Jan Novota sein sollen. Hätte. Denn der slowakische Goalie, der eine Woche krank war, vier Kilo abgenommen und doch den Vorzug vor Marko Maric bekommen hatte, reagierte schlecht – 1:0.

Offensivvariante

Jetzt sollte es sich bewähren, dass Zoran Barisic die offensivste Startaufstellung seiner Ära mit sechs Kreativspielern aufgeboten hatte. Stefan Schwab, einer der fünf Neuen, spielte auf den nächsten, Philipp Schobesberger. Der Flügel ging an Christoph Martschinko vorbei, der folgende Stanglpass wurde abgefälscht und landete genau bei Deni Alar – noch einer, der nach der Derbyniederlage in die Mannschaft gekommen war. Mit links verwertete Alar zum Ausgleich (14.).

Es sollte der einzige Schuss der Hütteldorfer in der ersten Hälfte auf das Tor der Grödiger bleiben, weil bei all dem Bemühen um Offensive die Kontrolle im Zentrum fehlte. Immer wieder kam der defensiv orientierte Steffen Hofmann zu spät. Immer wieder hatte die neu zusammengestellte Abwehr mit Grödigs Angreifern Tomi, Huspek und Reyna Probleme.

Mit der letzten Aktion vor der Pause gingen die Salzburger wieder in Führung. Der Schweizer Schiedsrichter Schärer hatte nach einem Foul an Reyna den Vorteil gelten lassen. Blitzschnell wurde Huspek frei gespielt, der problemlos an Maximilian Hofmann vorbei und rund um Novota lief – 2:1.

Das Offensivpressing der Gastgeber vor nur 2647 Zuschauern wurde nach der Pause noch schärfer und überforderte die Rapidler beim Spielaufbau. Einer der vielen Fehlpässe von Mario Sonnleitner landete bei Stefan Nutz, der erneut Huspek schickte. Der Flügelflitzer, der im Sommer noch das Angebot von Rapid abgelehnt hatte, verwertete locker zum entscheidenden 3:1 (73.).

Außer einem aberkannten Anschlusstreffer von Sonnleitner hatte Rapid nichts mehr zu bieten.

Grödig, DAS.GOLDBERG Stadion, 2.500, SR Sandro Schärer/SUI

Tore:
1:0 ( 7.) Reyna
1:1 (14.) Alar
2:1 (45.) Huspek
3:1 (73.) Huspek

Grödig: C. Stankovic - Potzmann, Maak, Karner, Martschinko - Brauer, Völkl - Huspek (90. Goiginger), Nutz (89. Djuric), Reyna (82. Emmanuel) - Tomi

Rapid: Novota - Schrammel, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl - Schwab, S. Hofmann (46. Wydra) - Schobesberger (67. Schaub), Alar (81. Prosenik), F. Kainz - Beric

Gelbe Karten: Brauer bzw. M. Hofmann, Sonnleitner

Tabelle

Michael Baur (Grödig-Trainer): "Die Art und Weise wie wir Fußball gespielt haben, wie wir auf diesem doch schwierigen Terrain kombiniert haben, das war schon große Klasse. Wir haben die Partie verdient gewonnen. Wir haben Rapid nicht ins Spiel kommen lassen und nur wenige Chancen zugelassen."

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Grödig war die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Auch wenn wir die Grödiger zum Toreschießen eingeladen haben. Wir haben in der Offensive viel zu wenig zustande gebracht, da hätte ich mir schon mehr erwartet. Grödig war sehr präsent und zweikampfstark, hat schnell und schnörkellos in die Spitze gespielt. Es war ein sehr enttäuschendes Spiel für uns. Unsere Fehler sind pickelhart bestraft worden. "

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