Austria schlägt Ried - auch dank Abseitstors

Grünwald jubelt, Rieds Fröschl ist entsetzt, dass Referee Jäger (l.) das 2:1 gibt.
Die Austria feiert mit dem 3:1 über Ried den ersten Liga-Heimsieg im Jahr 2016.

Am Ende war es doch eine Runde für die Austria. Weil die Konkurrenten Sturm und Admira Federn ließen, kamen die Wiener ihrem Ziel Europacup wieder einen Schritt näher. Zehn Punkte Vorsprung hat man nun schon auf Sturm.

Die Austria hatte für jede Hälfte gegen Ried ein Gesicht parat. In der ersten spielte man miserabel, lag verdient 0:1 zurück. In der zweiten drehte man auf und die Partie und gewann ebenso verdient 3:1.

Trainer Fink nahm zwei interessante Veränderungen vor. Die eine erzwungen, weil Holzhauser gesperrt fehlte, für ihn schlüpfte Grünwald in die Rolle des Spielmachers. Die andere wohl freiwillig, er brachte im Sturm Friesenbichler für Kayode.

Starke Rieder

Zu Beginn boten beide Teams eine unterhaltsame Vorstellung, die Austria kombinierte ohne Holzhauser schneller in die Offensive, wurde allerdings nur zwei Mal mit Zufall durch Friesenbichler und De Paula gefährlich. Dazwischen sorgten nur die Rieder für Gefahr und kamen auch zu guten Chancen. Zunächst scheiterte der völlig allein gelassene Fröschl, aus drei Metern köpfelte er Tormann Hadzikic an.

Eine Minute später durften die Oberösterreicher dann jubeln: Einen Freistoß verlängerte Reifeltshammer – allerdings in Abseitsposition – auf Filipovic, der zum 1:0 traf (31.). Ried spielte flott, die Austria agierte in der Bewegung nach hinten chaotisch, kopflos. Das Panik-Orchester traf kaum einen Ton.

Starke Austrianer

Fink reagierte und brachte Kayode für den völlig indisponierten Vukojevic. Nach einer Schrecksekunde, als Walch mit einem Schuss ins Außennetz das 2:0 verfehlte, drehte die Austria das Geschehen in nur sieben Minuten. Rotpuller glich nach Meilinger-Freistoß aus, Antreiber Grünwald traf zum 2:1 – allerdings ebenfalls aus Abseitsposition. Ausgleichende Fehlentscheidung des schwachen Schiedsrichterteams. In der Nachspielzeit traft Kayode aus einem Konter sehenswert zum 3:1.

Für Lukas Rotpuller war es ein Sieg der Moral: "Wir haben den Glauben an uns nicht verloren. Endlich ist uns wieder ein Heimsieg gelungen." Trainer Fink pflichtete ihm bei: "Die Mannschaft wollte unbedingt das Spiel drehen. Das zeigt, dass es im Team stimmt."

Wien, Generali-Arena, 6.510 Zuschauer, SR Jäger

Tore:
0:1 (31.) Filipovic
1:1 (57.) Rotpuller
2:1 (64.) A. Grünwald
3:1 (94.) Kayode

Austria: Hadzikic - Koch, Sikov, Rotpuller, Martschinko - Vukojevic (46. Kayode), Grünwald - De Paula (91. Larsen), Gorgon, Meilinger (89. Windbichler) - Friesenbichler

Ried: Gebauer - Janeczek (46. Antonitsch/63. Streker), Reifeltshammer, Filipovic - Hart, Polverino, Trauner, Prada - Walch (65. Honsak), Elsneg - Fröschl

Gelbe Karten: Vukojevic, Kayode, Gorgon bzw. Filipovic, Fröschl

Tabelle

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Die ersten 20, 25 Minuten haben wir gut gespielt, Spielfreude gezeigt. Dann hat Ried gepresst und wir haben die Linie verloren. Ried ist dann verdient in Führung gegangen. Wir haben in der Pause überlegt, einen zweiten Stürmer gebracht. Wir haben das dann gut umgesetzt und am Ende gegen einen sehr, sehr starken Gegner verdient gewonnen. Ich glaube, dass wir nicht oft 0:1 hintengelegen sind und das Spiel danach noch gedreht haben."

Paul Gludovatz (Ried-Trainer): "Wir sind unbelohnt für ein heroisches Spiel unsererseits. In der ersten Hälfte waren wir ab der 25. Minute spielbestimmend, sind auch in der zweiten Hälfte nicht so schlecht gestartet. Wenn man sich freut, dass man gegen die Austria ein Standardtor erzielt, dann muss man sich auch ärgern über zwei hohe Bälle in den kleinen Strafraum, die das 1:2 bedeutet haben. Wenn man noch dazu zwei Innenverteidiger mit Verletzungen verliert, ist das 'heavy'."

Lukas Rotpuller (Austria-Torschütze): "Die Leidenschaft hat gesiegt. Nach meinem Tor wollte ich nicht feiern, dass es unentschieden steht. Ich wollte den Sieg mitnehmen."

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