Alar schießt Rapid zum Sieg in der neuen Heimat

Deni Alar (li.) erlöste Rapid mit seinem Tor in der 65. Minute.
Die Hütteldorfer kommen im Happel-Stadion zu einem 1:0-Erfolg gegen Ried.

Rapid hat den Fehlstart in Salzburg offensichtlich verkraftet, nach dem 1:6 immer noch ein deutlich negatives Torverhältnis, mit einem verdienten 1:0-Sieg gegen gute Rieder aber beruhigende drei Punkte geholt.

14.200 Zuschauer stellten sich die Frage: Wie wird der Umzug in das Happel-Stadion verkraftet? Wie viele Punkte wird der Verlust der anspornenden Atmosphäre im Hanappi-Stadion kosten? Rapid wollte – in der Startelf vom 3:1 gegen Galatasaray – darauf möglichst schnell eine Antwort geben: Über Alar landete der Ball bei Schrammel, der seinen Ex-Mitspieler Gebauer prüfte (3.). Auch gegen Wydra war der Ried-Goalie der Sieger (15.).

Dazwischen wurden aber erstmals die Schwächen Gebauers beim Herauslaufen sichtbar: Nach einem Beric-Kopfball rettete Janeczek für seinen Schlussmann noch auf der Linie (12.).

Der neue Ried-Trainer Oliver Glasner war auf der Linie im Dauereinsatz, um das noch nicht ganz sitzende Pressing à la Salzburg mit Anweisungen zu verdeutlichen.

Als der Anfangselan der Hausherren verpufft war, erhob sich Rapid-Trainer Zoran Barisic nach 30 Minuten erstmals, um den – im Vergleich zum Hanappi-Stadion – weiteren Weg zur Linie zu beschreiten. Von dort verfolgte er die spannendste Minute der durchaus flotten Partie: Schaub war durchgebrochen, übersah allein vor Gebauer aber den mitgelaufenen Hofmann und scheiterte. Den Nachschuss des betont offensiven Rechtsverteidigers Pavelic kratzte erneut Janeczek von der Linie. Im direkten Konter zog Murg ab, der mit der einzigen Chance in Hälfte eins an Novota scheiterte (31.).

Glückloser Schaub

Nur zwei Minuten später umkurvte Schaub Gebauer, traf aber wieder nicht ins Tor. Und so stiegen die Hoffnungen der Rieder auf das Ende vom Rapid-Komplex und den allerersten Auswärtssieg im 35. Versuch. Tatsächlich konnten die Gäste nach der Pause mithalten. Dem Tor näher kamen die Hütteldorfer in ihrer Ausweich-Heimat. Ganz nahe, so wie Dibon mit einem Kopfball an die Stange (55.).

In der 65. Minute war es dann so weit: Wydra spielte auf den starken Pavelic, der für Deni Alar durchsteckte. Mit rechts rollte der Linksfuß den Ball zum 1:0 in Netz.

Barisic lobte den Goldtorschützen: "Deni ist ein intelligenter Schleicher, der dann vor dem Tor eiskalt zuschlägt. Wenn er an sich glaubt, wird er wieder so weit kommen, wie er vor dem Achillessehnen-Riss schon war."

In Rückstand wurde Ried offensiver, zeigte körperliche Präsenz und hatte mit Murg einen immer stärker werdenden Spielmacher. Eine Flanke des Ex-Austrianers schoss Möschl drüber (80.).

Alar jubelte: "Das Tor war für mich sehr wichtig, noch wichtiger waren aber die drei Punkte."

Tabelle

Der Bundesliga-Samstag in Bildern:

Wien, Ernst-Happel-Stadion, 14.200, SR Ouschan

Tor:
1:0 (65.) Alar

Rapid: Novota - Pavelic, Dibon, Sonnleitner, Schrammel - Petsos, Wydra (84. Behrendt) - Schaub, S. Hofmann (77. Schwab), Alar (70. Grozurek) - Beric

Ried: Gebauer - Lainer, Janeczek, Pichler, O. Kragl - Trauner, Streker - Walch (60. Möschl), Elsneg (83. T. Fröschl), Murg - Vastic (70. Perstaller)

Gelbe Karten: Petsos, Wydra bzw. Streker, Kragl, Janeczek

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Die letzte Woche war sicher nicht einfach, umso glücklicher bin ich, dass wir 1:0 gewonnen haben. Wir haben uns das Leben vor allem in der ersten Halbzeit selbst schwer gemacht, hätten deutlicher in Führung gehen können, aber wir waren nicht effizient genug. Nach dem 1:0 haben wir viele Angriffe nicht zu Ende gespielt, Ried war in der letzten Viertelstunde sehr gefährlich."

Oliver Glasner (Ried-Trainer): "Es war über 90 Minuten ein verdienter Sieg für Rapid. In der ersten Hälfte haben wir viel zu ängstlich agiert, uns nichts zugetraut und Rapid den Ball manchmal sogar in die Füße gespielt. In der Phase, wo wir das Spiel sehr gut in den Griff bekommen haben, ist Rapids Tor gefallen. Wir haben dann aber auch noch ein paar Ausgleichschancen gehabt."

Kommentare