Vier Wochen Pause für Alan

Alan konnte das Spielfeld nicht auf eigenen Beinen verlassen.
Der Salzburger zog sich gegen Grödig einen Bändereinriss im rechten Sprunggelenk.

Stürmer Alan von Red Bull Salzburg hat sich beim 2:2-Remis gegen den SV Grödig am Sonntag einen Bändereinriss im rechten Sprunggelenk zugezogen. Das teilte der Bundesligist nach eingehenden Untersuchungen am Montag per Aussendung mit. Der Brasilianer wird dem Double-Gewinner der vergangenen Saison damit rund vier Wochen nicht zur Verfügung stehen.

Alan wird damit sicher für die beiden nächsten Spiele der "Bullen" in der Europa League ausfallen, jeweils auswärts gegen Dinamo Zagreb und Celtic Glasgow. In der Bundesliga wird heuer noch bis 13./14. Dezember gespielt, in der Schlussphase der Herbstmeisterschaft könnte der 25-Jährige also wieder mit von der Partie sein. Auch ein Einsatz im Europa-League-Heimspeil am 11. Dezember gegen Astra Giurgiu könnte sich ausgehen.

Grödiger Wehmut

In den Jubel über den ersten Punkt gegen Salzburg im sechsten Anlauf mischte sich bei Grödig sogar leichte Wehmut. Denn angesichts des Spielverlaufs träumte der Dorfklub lange vom Sieg, den erst Marcel Sabitzer in der 81. Minute verhinderte. Das späte 2:2 für die 60 Minuten lang dezimierten "Bullen" sorgte schließlich dafür, dass beide Seiten zumindest zufrieden sein durften.

Vor dem Hintergrund der bisherigen fünf Niederlagen gegen die haushohen Favoriten (Torverhältnis 2:24) konnte Grödig-Coach Michael Baur ein klar positives Fazit ziehen. "Wir sind mit dem 2:2 glücklich. Ich bin sehr stolz auf die Truppe. Das war eine großartige Leistung", sagte der Tiroler, auch wenn er angesichts der langen Führung von einer gewissen "Enttäuschung in der Kabine" berichtete.

Baur hatte aus der 0:8-Pleite im ersten Saisonduell seine Schlüsse gezogen und eine sehr defensiv ausgerichtete Aufstellung gewählt. "Wir wollten das Zentrum heute dicht machen", erklärte er zu den drei defensiven Mittelfeldakteuren, die vor der Viererkette postiert waren. Der Plan, aus dieser Bastion heraus den schnellen Konter zu suchen, ging nicht zuletzt dank Salzburg-Leihgabe Yordy Reyna ("Wir wissen dass der Yordy mit seiner Schnelligkeit vielen Teams Probleme bereiten kann") auf.

Der Peruaner düpierte schon in der siebenten Minute nach einem Konter Salzburg-Goalie Peter Gulacsi. "Das war ein absolut haltbarer Treffer", musste sich Salzburgs Coach Adi Hütter just an seiner ehemaligen Wirkungsstätte ärgern. Und auch beim zweiten Grödiger Tor wurde die Defensive blitzschnell ausgehebelt - mit folgenschwerer Wirkung: Gulacsi sah für den Torraub an Reyna Rot, und Huspek versenkte den Elfer gegen den neuen Tormann Alexander Walke (37.).

"Die Rote Karte und der Elfer haben den Ausschlag gegeben. Da waren wir gut im Spiel, und dann darf uns das nicht passieren, dass sich Reyna den Ball im Mittelfeld mitnimmt und dann mit einem Doppelpass durchkommt", befand Kevin Kampl, der Schütze des zwischenzeitlichen 1:1 (22.), der sein Team auch in Unterzahl und Rückstand antrieb. "Leider haben wir die Sensation nicht über die Runden gebracht", meinte Grödigs Tormann Cican Stankovic. "Es ist aber ein Riesenerfolg, wird sind zuletzt von Salzburg immer abgeschossen worden."

Baur, dessen Rezept gegen Salzburg u.a. in einer "harten, aber nicht unfairen" Spielweise liegt, suchte die Erklärung für zwei verlorene Punkte auch in der nachlassenden Aggressivität nach dem Seitenwechsel. "Hätten wir die Bissigkeit auch in der zweiten Hälfte beibehalten können, wäre sich vielleicht sogar der Sieg ausgegangen", mutmaßte der 45-Jährige. So oder so war für ihn eines klar: "Auf solche Spiele kann man aufbauen."

Europacup-Belastung

Hütter konnte nach "ereignisreichen 90 Minuten mit dem Punkt gut leben", er führte auch die Belastung in der Europa League ins Treffen. "Nach dem schweren Spiel am Donnerstag hat man immer wieder gesehen, dass wir uns nicht schlagen lassen wollen. Was meine Mannschaft mit einem Mann weniger gezeigt hat, war schon sehr gut", erklärte der Vorarlberger, dessen Team am Mittwoch im Cup bei Zweitligist Wacker Innsbruck antritt.

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