Austrias Neuer will, darf aber noch nicht

Omer Damari hat erst kommende Woche gegen Wiener Neustadt die Möglichkeit zu jubeln.
Omer Damari wird für die Austria erst in einer Woche gegen Wiener Neustadt stürmen.

Es war kein normaler Dienstagvormittag in Wien-Favoriten. Das äußerte sich schon allein darin, dass Austrias Sportdirektor Thomas Parits vor dem Training zur Mannschaft und zur Lage der violetten Nation sprach. Allerdings in gewohnt moderater Weise. "Ich habe einige Dinge angesprochen. Aber Kopfwäsche war es keine, das gibt es bei uns nicht." Selbst nicht nach einem Fehlstart mit zwei Spielen, in denen man nur einen Punkt erobert hat. "Er hat die richtigen Worte gewählt", empfand Kapitän Manuel Ortlechner. Der Auftritt von Parits kann auch als Rückendeckung für Trainer Gerald Baumgartner gewertet werden.

Einzig und allein die Spieler stehen nun im kommenden Heimspiel gegen Aufsteiger Altach in der Pflicht. Den neuen israelischen Stürmer Omer Damari suchte man am Dienstag in Favoriten vergeblich, er absolvierte in der Früh in der Privatklinik Döbling bei Klubarzt Alexander Kmen und danach auf der Sportuniversität Wien medizinische Tests. Am Mittwoch folgt ein abschließender Check. Für das Samstag-Spiel kommt Damari noch nicht in Frage, da die Austria noch auf die Arbeitsgenehmigung wartet, die kommende Woche ausgestellt werden soll.

Mehr Konkurrenz

Parits ist froh, dass die Stürmersuche endlich ein Ende gefunden hat. "Zwischenzeitlich haben wir die Verhandlungen abgebrochen, dann wieder aufgenommen. Jetzt hoffen wir, dass wir ihn so schnell wie möglich integrieren können und dass er ähnlich einschlägt wie damals Philipp Hosiner. Er ist ein ähnlicher Stürmertyp und hat Qualität. Mich persönlich hat er überzeugt."

Stürmer Roman Kienast erschreckt die neue Konkurrenz nicht: "Nach dem Abgang von Hosiner war klar, dass ein Stürmer kommen würde. Jeder Spieler, der gut ist und uns weiterhelfen kann, ist herzlich willkommen. Leistung muss er natürlich genauso bringen wie die anderen auch."

Mehr Leistung von seiner Mannschaft erwartet Trainer Gerald Baumgartner am Samstag im Heimspiel gegen Altach. An der Einstellung im Training liegt es jedenfalls nicht, wie man auch am Dienstag beobachten konnte. Die wenigen Zaungäste mussten sich wohl wundern, dass die Austria nur einen Punkt am Konto hat. Das tut auch Gerald Baumgartner: "Im Spiel sind wir noch nicht so gefestigt von unserer Mentalität her. Es fehlt uns nicht viel, aber wir müssen eine Reaktion zeigen auf das 0:4 gegen den WAC."

Dass es für israelische Fußballer mitunter unliebsame Überraschungen in Österreich geben kann, zeigte sich in Bischofshofen. Vor einer Woche wurden dort Spieler von Maccabi Haifa bei einem Freundschaftsspiel gegen Lille attackiert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt aufgrund eines ersten Berichtes des Landesamtes Verfassungsschutz wegen des Verdachtes der Körperverletzung, Nötigung und Verhetzung. "Es werden zehn namentlich bekannte Personen als Beschuldigte geführt und mehrere unbekannte Täter", sagte Robert Holzleitner von der Staatsanwaltschaft. Insgesamt 20 bis 25 Personen, vorwiegend türkischstämmige Österreicher, die im Land Salzburg ansässig sind, waren laut Polizei in die Ausschreitungen involviert.

Die Vorkommnisse von Bischofshofen sind freilich auch der Austria-Führung nicht entgangen, dementsprechend werden im Hintergrund Vorkehrungen getroffen, damit sich Neuverpflichtung Omer Damari einzig und allein auf das Sportliche konzentrieren kann und nicht die Weltpolitik den Fußball in Wien-Favoriten beeinflusst.

Austria-Manager Markus Kraetschmer versichert jedenfalls: "Wir werden vorbereitet sein." Vorerst wird Damari – wie alle neuen Austria-Spieler – in einem Wiener Hotel Quartier beziehen. Das erste Training mit der Mannschaft wird er aller Voraussicht nach am Donnerstag absolvieren, da am Mittwoch noch ein Check bei Sportwissenschaftler Bergmüller auf dem Programm steht.

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