Austria und St. Pölten ziehen ins Cup-Halbfinale ein

Die Austria (Alexander Grünwald) gewann etwas glücklich gegen die Linzer.
Die Wiener bezwingen den LASK, die Niederösterreicher gewinnen in Mattersburg.

Die Austria steht im Halbfinale, dazu genügte das Minimalergebnis von 1:0 über einen LASK, der absolut ebenbürtig war. Es war ein violettes Wechselspiel aus guten Phasen mit schönen Kombinationen und defensiven Schwächen, die die Linzer nicht ausnützen konnten.

Denn trotz der Camouflage-Trikots versteckte sich der LASK nicht, hatte durch Gartler die erste große Chance des Spiels. Die Austria brauchte Zeit, um in Schwung zu kommen, lief zwischenzeitlich auf Hochtouren, als Friesenbichler nach einem Schuss von Venuto zum 1:0 abstaubte (21.). Es folgten gefällige Spielzüge der Wiener und eine Koch-Flanke, die irrtümlich zum Stangenschuss und beinahe zum 2:0 wurde.

Austria und St. Pölten ziehen ins Cup-Halbfinale ein
09.02.2016 Fussball , Wien , Generali Arena Austria - LASK Torjubel , Torschuetze , Kevin Friesenbichler. Copyright Agentur DIENER / Philipp Schalber
Der LASK verlor aber nichts an seiner Gefährlichkeit und verjuxte zwei Top-Chancen. Nach einem Sekundenschlaf des bis dahin starken Holzhauser lief Kehre allein auf Goalie Hadzikic, verlor aber das Duell. Knapp vor der Pause schoss Michorl aus wenigen Metern völlig unbedrängt auf die Osttribüne. Der gut spielende LASK hätte sich den Ausgleich spätestens dann verdient, als Gartler die Latte traf.

Zitterpartie

Die Oberösterreicher blieben auch nach dem Seitenwechsel gefährlich, einmal mehr musste Hadzikic bei einem Huspek-Versuch eingreifen (51.), wenig später hatten die Gäste bei einem Querlatten-Schuss viel Pech (58.). Kurz darauf machte auf der anderen Seite Pervan eine Friesenbichler-Chance zunichte (62.), es sollte die einzige echte für die Austria in der zweiten Hälfte bleiben.

Austria und St. Pölten ziehen ins Cup-Halbfinale ein
09.02.2016 Fussball , Wien , Generali Arena Austria - LASK Osman Hadzikic , Dimitry Imbongo Boele. Copyright Agentur DIENER / Philipp Schalber
Mehr war aber auch nicht notwendig, denn der LASK konnte selbst gegen Ende der Partie und trotz des sichtbaren Wunsches mehr Druck zu machen, kaum gefährliche Situationen schaffen. Eine vertane Solochance von "Joker" Dimitry Imbongo (87.) blieb schließlich das einzig Nennenswerte aus Sicht der Linzer, einmal mehr war Hadzikic aber am Posten. Am Ende gewannen die Veilchen mit viel Bauchweh und etwas Glück.

Behäbige Mattersburger

Austria und St. Pölten ziehen ins Cup-Halbfinale ein
06.12.2015 Fussball , Samsung-Cup, Viertelfinale Mattersburg - St. Poelten Jubel nach dem Spiel , Michael Ambichl Copyright Agentur DIENER / Alex Domanski
Semesterferien im Burgenland, Faschingsumzug am Vormittag in Mattersburg. Die Kulisse im Pappelstadion bescheiden. Und zu lachen hatten die wenigen Fans auch nicht. Wie schon gegen Ried wirkten die Mattersburger behäbig, bekamen vorne fast nichts auf die Reihe. Und hinten stand man weit unsicherer als St. Pölten. Der Erstligist ging nach einem Eckball durch einen Gewaltschuss von Dober früh in Führung (8.). Der trat in der 57.Minute einen Freistoß, den Wisio mutterseelenallein im Strafraum zum 2:0 verwertete.

Bei Mattersburg war nur Röcher gefährlich, doch einmal verweigerte Referee Harkam einen Elfer, ein ander Mal parierte Tormann Riegler, sein Treffer nach einem Gestocher nach Eckball kam zu spät (88.). Für Mattersburg war es das erste Cup-Heimspiel seit April 2006, die erste Cup-Heimniederlage seit April 2005.

Austria - LASK 1:0 (1:0)

Wien, Generali Arena, 5.204, SR Hameter

Tor:
1:0 (21.) Friesenbichler

Austria: Hadzikic - Koch, Windbichler, Rotpuller, Stronati - Serbest, Holzhauser - Gorgon, Grünwald (88. Vukojevic), Venuto (78. Meilinger) - Friesenbichler

LASK: Pervan - Ranftl, Cabrera, Ramsebner, Ullmann - Dovedan, Reiter, Michorl (76. Erdogan) - Kerhe, Gartler (86. Fabiano), Huspek (69. Imbongo)

Gelbe Karten: Serbest, Venuto, Holzhauser, Friesenbichler bzw. Ullmann, Dovedan, Ramsebner, Cabrera

Mattersburg - St. Pölten 1:2 (0:1)

Mattersburg, Pappelstadion, 2.300, SR Harkam

Tore:
0:1 ( 8.) Dober
0:2 (57.) Wisio
1:2 (88.) Röcher

Mattersburg: Kuster - Farkas, Malic, Mahrer, Maksimenko (74. Templ) - Jano - Röcher, Perlak (61. Ertlthaler), Prietl - Bürger (61. Ibser), Pink

St. Pölten: Riegler - Dober, Huber, Wisio, Grasegger - Thürauer, Ambichl - Gschweidl (83. Schibany), Hartl, Schagerl (67. Dieng) - Segovia (60. Petrovic)

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Wir hatten heute Schwierigkeiten, das Spiel zu gewinnen. Wir haben Leichtsinnigkeiten im Spiel gehabt, nach dem 1:0 hat es sich mancher zu einfach gemacht. Da haben wir nachgelassen. Hadzikic hat heute sehr gut gehalten. Der LASK hat eine absolute Bundesligamannschaft. Wir haben den Gegner nicht unterschätzt. Für mich zählt, dass wir jetzt eine Runde weiter sind. Jetzt konzentrieren wir uns aufs Derby. Da müssen wir dann besser stehen."

Oliver Glasner (LASK-Trainer): "Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr, sehr zufrieden. Wir haben der Austria Paroli geboten, haben viele Chancen erspielt, aber leider nicht verwertet. Wichtig ist, dass die Mannschaft gegen einen Gegner wie die Austria so Hochkaräter erspielt hat. Das müssen wir mitnehmen." Zu den Gründen für die vergebenen Chancen: "Da ist guter Rat teuer. "

Ivica Vastic (Mattersburg-Trainer): "Wir waren heute nicht effizient genug. Wir waren über die gesamte Spielzeit die bestimmende Mannschaft, haben aber bei zwei Standards nicht gut verteidigt. Wir haben bis zum Schluss gekämpft, aber waren bei unseren Chancen nicht präzise genug. Es hat leider nicht gereicht. Es ist ärgerlich, als bessere Mannschaft zu verlieren. Wir haben gespielt, die anderen haben die Tore gemacht. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, sie hat eine gute Leistung, Moral und Engagement gezeigt."

Karl Daxbacher (St.-Pölten-Trainer): "Wir haben ordentlich Glück gehabt. Wir haben unsere Qualitäten gezeigt, die Standardsituationen waren der Schlüssel zum Erfolg. Mattersburg hat über das gesamte Spiel sehr viel Druck gemacht und war über weite Strecken die klar bessere Mannschaft. Wir haben uns mit Händen und Füßen gewehrt. Mattersburg hatte eine Unzahl von Eckbällen und Freistößen. Wir sind als Außenseiter ins Spiel gegangen, haben uns davor Chancen ausgerechnet. Wir freuen uns über den Aufstieg, jetzt warten die drei besten Mannschaften Österreichs auf uns."

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