Admira und Innsbruck erhalten doch Lizenzen

APA12298942 - 13042013 - MARIA ENZERSDORF - ÖSTERREICH: Tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen FC Admira Wacker Mödling und FC Wacker Innsbruck am Samstag, 13. April 2013, in Maria Enzersdorf. Im Bild vlnr.: Roman Wallner (Wacker Innsbruck) gegen Issiaka Ouedraogo (FC Admira). APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Auch Vienna, Hartberg und LASK bekommen in zweiter Instanz ihre Lizenzen.

Die Admira und Schlusslicht Wacker Innsbruck dürfen sich wieder voll auf den sportlichen Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga konzentrieren. Die beiden Abstiegskandidaten erhielten am Mittwoch in zweiter Instanz die Lizenz für die kommende Saison. Das Protestkomitee erteilte außerdem in der Erste Liga auch den bisher lizenzlosen Klubs TSV Hartberg und Vienna die Spielgenehmigung für 2013/14.

Die Vienna startet wegen Verstoßes gegen die Lizenzbestimmungen allerdings mit fünf Minuspunkten in die kommende Saison. Eine Lizenz gab es auch für den Aufstiegsaspiranten LASK, derzeit Tabellenführer der Regionalliga Mitte, keine dagegen für Austria Salzburg. Den Salzburgern, derzeit ohnehin deutlich hinter dem Red-Bull-Satellitenklub FC Liefering Zweiter der Regionalliga West, bliebe nur noch der Gang vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht.

Glückliche Innsbrucker

Admira und Innsbruck erhalten doch Lizenzen
APA12503832 - 27042013 - MATTERSBURG - ÖSTERREICH: vl., Christopher Wernitznig und Trainer Roland Kirchler (Innsbruck) in der Tipp3- Bundesliga - Begegnung zwischen SV Mattersburg und FC Wacker Innsbruck am Samstag, 27. April 2013, in Mattersburg. APA-FOTO: HANS PUNZ
Diesen Weg haben sich die Admira und Innsbruck erspart. Bei den Niederösterreichern hatte man auf die Erteilung der Lizenz gehofft, war doch laut Klubangaben nur noch eine Bestätigung für die Ausfinanzierung der laufenden Saison ausständig. Etwas schwieriger gestaltete sich das Lizenzrennen in Tirol. Dort mussten zwei Vorstandsmitglieder persönlich für ein im laufenden Geschäftsjahr entstandenes Loch von 200.000 Euro haften.

"Wir haben der heutigen Entscheidung entgegengefiebert", versicherte Wacker-Geschäftsführer Gerald Schwaninger, der sich "nach intensiven Tagen" über den Erhalt der Lizenz sehr glücklich zeigte. "Durch die gute Zusammenarbeit und Unterstützung unserer Partner ist es schlussendlich gelungen, dass unseren Unterlagen durch die Lizenzkommission der nötige Glauben geschenkt wurde und wir die noch offenen Fragen positiv beantworten konnten."

Abstiegskampf

Schwaninger hoffte, dass die positive Nachricht der Mannschaft auch im Abstiegskampf zusätzliche Energie gibt. Die Innsbrucker liegen drei Runden vor Schluss punktegleich mit Wr. Neustadt auf dem letzten Tabellenplatz, werden aufgrund einer Strafverifizierung im November gegen Sturm Graz (0:3 wegen des Werfens zahlreicher Gegenstände durch Fans) aber zu Saisonende bei Punktegleichheit rückgereiht. Die Tordifferenz ist in diesem Fall unerheblich.

Wacker gastiert am Samstag bei Meister Red Bull Salzburg, Wr. Neustadt bei Tabellenführer Austria Wien. Die Admira hat einen Punkt auf das Duo gut, ein weiterer Zähler fehlt den Niederösterreichern auf Mattersburg.

"Zeichen besonderer Sorgfalt"

Admira und Innsbruck erhalten doch Lizenzen
APA11455062-2 - 14022013 - SCHLADMING - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Bundesligavorstand Georg Pang am Donnerstag, 14. Februar 2013, im Rahmen der Auftakt Pressekonferenz der Österreichischen Fußball Bundesliga in Schladming. APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER
Auch die Liga zeigte sich mit der Lizenzerteilung für alle bisherigen Mitglieder - derinsolvente Zweitligist FC Lustenauhat gar nicht mehr um eine Spielgenehmigung angefragt und steht seit März als Absteiger fest - glücklich.

"Für die Bundesliga und die betreffenden Klubs ist dies natürlich ein erfreuliches Ergebnis", erklärte Liga-Vorstand Georg Pangl. "Die Klubs können nunmehr ihre Saisonplanungen gemäß den eingereichten Unterlagen fortsetzen." Die finanziellen Auflagen, die bei Innsbruck und Admira in Form von quartalsmäßiger Reorganisationsprüferberichterstattung bereits bestanden haben und aufrecht bleiben, seien als Zeichen besonderer Sorgfalt zu sehen.

Minuspunkte für die Vienna

Zweitligist Vienna muss die Liga zudem weiterhin monatlich über die Liquidität auf dem Laufenden halten. Härter trifft die Döblinger aber der Punkteabzug wegen verschiedener Lizenzverstöße, unter anderem Terminverzüge. Im Vorjahr hatte die Vienna den Klassenerhalt erst in der letzten Runde gegenüber dem punktegleichen FC Lustenau sichergestellt, in der laufenden Saison liegen die Wiener als Sechster aber im gesicherten Mittelfeld.

Die Vienna hat sich trotz des Punkteabzuges für die kommende Saison von der Lizenzerteilung erleichtert gezeigt. "Das ist besser als keine Lizenz. Wir werden diesen Wink umsetzen, auch wenn er eine größere Anstrengung bedeutet", versicherte Klubpräsident Herbert Dvoracek.

Sauer stößt Dvoracek aber auf, dass die Wiener bereits in erster Instanz vom Senat 5 wegen eines anderen Lizenzverstoßes eine Geldstrafe von 15.000 Euro erhalten hatten. "Es geht nicht, dass wir doppelt bestraft werden. Damit hätte ich ein Problem", erklärte Dvoracek, der die Angelegenheit am Mittwoch noch von einem Anwalt prüfen lassen wollte. "Wir haben Verstöße gemacht", gestand Dvoracek. "Das wird aber nicht mehr passieren."

Austria Salzburg fehlen in der Regionalliga West drei Runden vor Schluss acht Punkte auf Spitzenreiter FC Liefering. Die Salzburger werden daher laut eigenen Angaben aller Voraussicht nach auf den Gang vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht verzichten.

Vor Saison 2003/04:
Senat 5 (erste Instanz) - verweigerte Lizenz: SV Salzburg, SW Bregenz (beide Bundesliga) bzw. SV Wörgl, SV Bad Bleiberg, LASK, DSV Leoben (alle zweite Spielklasse)

Protestkomitee (zweite Instanz) - verweigerte Lizenz: LASK, DSV Leoben

Schiedsgericht (dritte und letzte Instanz): Alle Lizenzen erteilt

Vor Saison 2004/05:
Senat 5 - verweigert: SV Salzburg, Admira Wacker bzw. SV Wörgl

Protestkomitee: Alle Lizenzen erteilt

Vor Saison 2005/06:
Senat 5 - verweigert: Admira Wacker, SW Bregenz bzw. SV Wörgl, SC Untersiebenbrunn

Protestkomitee - verweigert: SW Bregenz bzw. SV Wörgl, SC Untersiebenbrunn

Schiedsgericht - verweigert: SW Bregenz bzw. SV Wörgl; Untersiebenbrunn verzichtete

Vor Saison 2006/07:
Senat 5 - verweigert: Sturm Graz, GAK, Admira Mödling bzw. SV Schwanenstadt

Protestkomitee - verweigert: Admira Mödling

Schiedsgericht: Alle Lizenzen erteilt

Vor Saison 2007/08:
Senat 5 - verweigert: Rapid, Austria, GAK, Wacker Tirol bzw. Admira Mödling, DSV Leoben, FC Kärnten, FC Gratkorn

Protestkomitee - verweigert: GAK bzw. Admira Mödling

Schiedsgericht - verweigert: GAK bzw. Admira Mödling

Vor Saison 2008/09:
Senat 5 - verweigert: Austria Kärnten bzw. FC Kärnten, SV Bad Aussee

Protestkomitee - verweigert: FC Kärnten, SV Bad Aussee

Schiedsgericht - verweigert: FC Kärnten, SV Bad Aussee

Vor Saison 2009/10:
Senat 5 - verweigert: Austria Kärnten bzw. FC Gratkorn, Admira, FC Vöcklabruck, FC Lustenau

Protestkomitee - verweigert: FC Vöcklabruck, Vöcklabruck verzichtete auf Gang vor Schiedsgericht

Vor Saison 2010/11:
Senat 5 - verweigert: Austria Kärnten bzw. FC Dornbirn, FC Lustenau

Protestkomitee - verweigert: Austria Kärnten bzw. FC Dornbirn

Schiedsgericht - verweigert: Austria Kärnten; Dornbirn verzichtete

Vor Saison 2011/12:
Senat 5 - verweigert: Wacker Innsbruck, LASK bzw. FC Admira, FC Lustenau

Protestkomitee: Alle Lizenzen erteilt

Vor Saison 2012/13:
Senat 5 - verweigert: keine bzw. LASK

Protestkomitee - verweigert: LASK

Schiedsgericht - verweigert: LASK

Vor Saison 2013/14:
FC Lustenau (zweite Spielklasse) verzichtete auf Lizenzantrag

Senat 5 - verweigert: Admira Wacker Mödling, Wacker Innsbruck bzw. Vienna, TSV Hartberg

Protestkomitee: Alle Lizenzen erteilt, Vienna muss allerdings mit Abzug von fünf Punkten in Saison 2013/14 starten

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