32 Bewerbungen für EM 2020

Die Entscheidung über die Gastgeberländer fällt im September 2014.

Für die Fußball-EM 2020 gibt es deutlich mehr Anwärter als erwartet. Die UEFA gab am Freitag bekannt, dass 32 Bewerbungen mit teilweise zwei oder mehr Städten für die 13 Austragungsorte dieses ersten pan-europäischen Turniers eingelangt sind. Die Liste reicht von München über London bis Astana in Kasachstan. Österreich hat sich nicht beworben, weil das Ernst-Happel-Stadion nicht den modernsten Anforderungen entspricht.

Neben München, London, Rom, Madrid oder dem Endspiel-Favoriten Istanbul gehen auch vermeintliche Außenseiter wie Astana in Kasachstan, Skopje in Mazedonien oder die israelische Hauptstadt Jerusalem ins Rennen. "Wir sind sehr stolz auf das große Interesse an unserem Bewerbungsverfahren. Mehr als die Hälfte unserer 54 Mitgliedsverbände würde gern Spiele der Euro 2020 ausrichten", sagte der UEFA-Präsident Michel Platini. Endgültig ausgewählt werden die 13 Austragungsorte im September 2014.

Die Idee, eine Europameisterschaft erstmals auf dem gesamten Kontinent stattfinden zu lassen, stammte von Platini selbst. Bei den Verbänden und unter Beobachtern war stets von einer deutlich geringeren Bewerberzahl um die 25 ausgegangen worden.

Istanbul Favorit auf Finalpaket

Die Kandidaten durften sich nur um zwei Spielpakete bewerben: das Finalpaket mit dem Endspiel und den beiden Halbfinali oder die Option mit drei Gruppenspielen plus einem Achtel- oder Viertelfinale. Pro Land wird es 2020 nur einen Ausrichtungsort geben, aber jedes Land durfte sich mit unterschiedlichen Städten um eines der Pakete bewerben. Das erklärt, warum Spanien mit Barcelona, Bilbao, Madrid und Valencia gleich vier Städte ins Rennen geschickt hat und Italien (Mailand, Rom) oder Portugal (Lissabon, Porto) zwei.

Als starke Wirtschaftsmacht und führende Fußball-Nation ist auch Deutschland sehr optimistisch, einer der EM-Gastgeber zu werden. "Wir sind sicher, dass wir mit München als Spielort bei der UEFA sehr gute Chancen haben, ein Paket der EURO 2020 zu erhalten", hatte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bereits Ende August nach der deutschen Kandidatenkür erklärt.

Als Favorit auf die Ausrichtung des Endspiels und der Halbfinals gilt jedoch die Türkei. "Es geht um Versprechungen, und Herr Platini hat uns in einem Vier-Augen-Gespräch versprochen - ich unterstreiche 'uns versprochen' - dass wir sicher das Finalpaket erhalten, sollten wir die Olympischen Spiele nicht bekommen", sagte der Generalsekretär des türkischen Verbandes, Emre Alkin, erst in dieser Woche.

Die Bewerber-Länder für die Fußball-EM 2020 mit den von ihnen als Städten benannten Kandidaten im Überblick:

Armenien - Eriwan; Aserbaidschan - Baku; Belgien - Brüssel; Bulgarien - Sofia; Dänemark - Kopenhagen; Deutschland - München; England - London; Finnland - Helsinki; Frankreich - Lyon; Griechenland - Athen; Irland - Dublin; Israel - Jerusalem; Italien - Rom und Mailand; Kasachstan - Astana; Kroatien - Zagreb; Mazedonien - Skopje; Niederlande - Amsterdam; Polen - Warschau und Chorzow; Portugal - Lissabon und Porto; Rumänien - Bukarest; Russland - St. Petersburg; Schottland - Glasgow; Schweden - Solna; Schweiz - Basel; Serbien - Belgrad; Spanien - Madrid, Barcelona, Bilbao und Valencia; Tschechien - Prag; Türkei - Istanbul; Ukraine - Kiew und Donezk; Ungarn - Budapest; Wales - Cardiff; Weißrussland - Minsk.

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