Für Kühbauer ist noch nicht alles "Happy Peppi"

Typische Trainerstellung: Dietmar Kühbauer in seinem Element.
Wolfsberg-Coach Dietmar Kühbauer überreichte ausgerechnet seinem Ex-Klub die rote Laterne. Zufrieden ist er aber noch längst nicht.

Es ist zwar abgedroschen, hat aber immer wieder Gültigkeit. Nämlich die Feststellung: „Er kam, sah und siegte“. Im konkreten Fall Dietmar Kühbauer, der bei seinem Trainerdebüt den WAC zu einem 3:1 über Admira führte und die Rote Laterne an den Ex-Klub weitergab.

Er wäre nicht Kühbauer, würde der Trainer jetzt in Jubel ausbrechen. „Wer glaubt, dass mit diesem Sieg alles Happy Peppi ist, der irrt gewaltig“, sagte er. „Es ist ein erster Schritt, aber nicht mehr. Auf uns wartet noch viel, viel Arbeit. Wenigstens ist die Rederei von den sieglosen Tagen vorbei.“

Der erste Schritt ist gleichzeitig der erste Sieg in der zweiten Bundesliga-Saison. Dass bei ihm Arbeit der Weg zum Erfolg ist, ließ der Trainer die Mannschaft am Sonntag wissen, als die erste Trainingseinheit für die kommenden Auswärtsspiele gegen Salzburg und Rapid auf dem Programm stand.

Kühbauer gab zu, dass „nicht alles so geklappt hat, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber ich bin Realist genug, um zu wissen, dass es nicht von heute auf morgen kommen kann.“ Abstimmungsprobleme in der neu formierten Abwehr, fehlende Bewegung in der Offensive und eine gewisse Inaktivität zu Beginn der zweiten Halbzeit waren nicht zu übersehen.

Ein glückliches Händchen bewies er mit der Einwechslung von Mihret Topčagić. Mit zwei Stürmern („Das ist zwar meine Taktik, aber sie war für mich zu riskant, um damit zu beginnen“) lief es dann besser, konnte der Admira das Heft aus der Hand genommen werden.

Sehr zufrieden war der Trainer mit Joachim Standfest. Der Routinier festigte in seinem ersten Spiel für Wolfsberg nicht nur die Defensive, sondern leitete auch zwei der drei Tore ein.

Gerangel im Keller

Dass Admira-Trainer Oliver Lederer mit seiner Prognose, „wir können durchaus gewinnen“, nicht unrecht hatte, zeigt der Spielverlauf. Nach dem 1:1 wurde die Admira immer stärker, drängte auf die Führung. „Wenn wir das 2:1 gemacht hätten, wäre es anders gelaufen“, sagte der Trainer. „So gesehen sind wir wieder einmal an uns selbst gescheitert.“

Das Gerangel am Tabellenende bleibt jedenfalls überaus spannend. Wiener Neustadt bleibt nach der 1:3-Heimniederlage gegen Sturm Graz in Reichweite, konnte sich nicht Luft verschaffen.

Und wieder einmal trat Routinier Peter Hlinka als selbstkritischer Spieler auf den Plan: „Leichte Ballverluste haben den Gegner starkgemacht, wir waren hinten auch zu hektisch, haben nicht das nötige Rezept gefunden. Die Stabilität wie im Frühjahr ist momentan nicht vorhanden.“

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