Für den Rapid-Trainer ist die Wahl die größte Qual

Joker: Deni Alar kann bei Rapid auf allen offensiven Positionen spielen und ist fitter als je zuvor.
Der Rapid-Coach kann fast aus dem Vollen schöpfen und lobt Deni Alar.

Zoran Barisic ist mit großer Begeisterung Rapid-Trainer. Nur ein Teil seiner Arbeit beschert ihm keine Freude. "Da nur 18 Spieler in den Match-Kader dürfen, muss ich einige enttäuschen. Wenn im Training alle mitziehen und keiner leistungsmäßig abfällt, macht mir das schon Sorgen." Erst Samstagvormittag erfolgt der Cut für den Auftakt im Happel-Stadion gegen Ried.

Einer, der sich im Training besonders aufgedrängt hat, ist Deni Alar. Nach dem Achillessehnenriss 2013 und dem Mittelfußknochen-Bruch 2014 kehrte der 25-Jährige muskulöser zurück. Der Steirer wirkt stabiler und in den Zweikämpfen aggressiver. "Deni ist wie ein Neuzugang: Voll fit und mit seinen Qualitäten vor dem Tor eine zusätzliche Waffe fürs Frühjahrs", lobt Barisic.

Allerdings: Auf der Lieblingsposition des gelernten Mittelstürmers hat sich im Herbst Robert Beric (wurde von den Fans zum "Rapidler des Jahres" gewählt) als effektivster Goalgetter der Liga etabliert. Dahinter, wo Alar in der Vorbereitung meist spielte, kommt Steffen Hofmann am liebsten zum Einsatz. Der Linksfuß könnte jedoch auch auf dem Flügel spielen – so wie im letzten Heimspiel gegen Ried, als er zum 1:0-Sieg traf. Alar erfährt erst am Spieltag, ob er gleich stürmt oder den Joker gibt. "Ich fühle mich richtig gut. Am besten wär’s, wenn es wieder so wie im Herbst gegen Ried läuft", sagt Alar, der trotz seiner Jugend auch im Mannschaftsrat Verantwortung übernimmt.

Einserfrage

Ebenfalls offen ist die Einserfrage. Da Jan Novota noch rekonvaleszent ist, wird ein Junger im Tor stehen: Entweder Marko Maric, 19, oder Tobias Knoflach, 21. Eigentlich wäre Maric als kroatischer Nachwuchs-Teamtormann die logische Wahl, doch Knoflach zeigte mit dem Spielverständnis als "zusätzlicher Libero" auf. Außerdem leistete sich Maric im Test gegen Prag einen Aussetzer, als er einem Gegenspieler (ungestraft) den Mittelfinger zeigte. "Fehler gehören bei Jungen dazu. Aber da gab’s eine Kopfwäsche", sagt Barisic.

Im Trubel des Spatenstichs gab es noch eine für Rapid erfreuliche Nachricht. Zur gerade verhandelten Verlängerung mit Hauptsponsor Wien Energie verrät Robert Grüneis, der Chef der Wiener Stadtwerke: "Wir sind da sehr, sehr optimistisch."

Als Vizepräsident folgt auf Christoph Peschek (nunmehr Geschäftsführer) Klubjurist Nikolaus Rosenauer.

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