Das Pflichtenheft für Red Bull

Im August 2014 waren Martin Hinteregger und seine Salzburger Kollegen in Malmö chancenlos.
Salzburg muss beim Rückspiel in Malmö vieles anders machen als im August 2014.

Ohne Kapitän Jonatan Soriano (verletzt) und Marco Djuricin (aus sportlichen Gründen daheim geblieben), aber trotzdem mit 20 Spielern machte sich Meister Salzburg Dienstag Mittag vom Airport W. A. Mozart Richtung Südschweden auf.

In Malmö müssen die Salzburger in der 3. Qualifikationsrunde der Champions League einen 2:0-Vorsprung verteidigen. "Der Sieg im Hinspiel war wichtig, wir sind aber erst bei der Halbzeit. Uns erwartet ein sehr schwieriges Spiel gegen eine Mannschaft, die noch einmal alles versuchen wird", glaubt Salzburg-Trainer Peter Zeidler.

Schon vor elfeinhalb Monaten waren die Salzburger mit einem Vorsprung nach Malmö geflogen – das 2:1 aus dem Hinspiel sollte aber nicht reichen. Im Swedbank-Stadion ging alles schief, was nur schiefgehen konnte. Salzburg unterlag 0:3 und scheiterte zum siebenten Mal in der zehnjährigen Ära Red Bull in der Champions-League-Qualifikation.

Was muss Mittwoch Abend (20.30 Uhr, live ORFeins) anders werden, dass die Salzburger Malmö im zweiten Versuch ausschalten können?

Keine Experimente

Was den damals Verantwortlichen durch den Kopf gegangen ist, als sie just für das wichtigste Spiel des Jahres eine Defensivformation aufstellten, die so davor nie zusammengespielt hatte, ist noch heute ein Rätsel. Dass Abwehrchef Martin Hinteregger auch heute wieder als Linksverteidiger spielen wird, ist hoffentlich ausgeschlossen. Wenn der Teamverteidiger Malmö-Kapitän Markus Rosenberg wieder so gut im Griff haben würde wie beim Hinspiel, wäre das schon die halbe Miete.

In Führung gehen

Vor einem Jahr hatten die Salzburger die erste große Chance im Spiel, nützten diese allerdings nicht: Soriano kam in der 5. Minute nicht an eine Kampl-Flanke heran. In diesem Jahr könnte ein einziges Auswärtstor den Salzburgern schon den Platz im Play-off sichern. Dann müsste Malmö wegen der Auswärtstorregel vier Tore schießen, um die 0:2-Hinspielniederlage wettzumachen.

Ruhe bewahren

Die Atmosphäre im Swedbank-Stadion war schon vor einem Jahr elektrisierend. Auch heute werden wieder 20.000 Zuschauer für eine tolle Stimmung sorgen. 2014 wirkten die Salzburger eingeschüchtert, das darf in diesem Jahr nicht noch einmal so sein. "Es wird eine große Bewährungsprobe in dem voll besetzten Stadion", meint Zeidler. Es gilt, Ruhe zu bewahren, auch wenn das Spiel nicht nach Wunsch laufen sollte. Selbst bei einem schnellen 0:2 wie vor einem Jahr ist noch nichts passiert. Bei jedem Salzburger Tor müsste Malmö dann noch zwei Treffer mehr erzielen.

Organisiert sein

"Wir werden nicht den Mannschaftsbus hinten hinstellen", kündigt Zeidler vor seinem ersten Europacup-Auswärtsspiel als Cheftrainer an. Salzburg wird also auch in Malmö sein Offensivspiel durchziehen. Das wollte man auch vor einem Jahr, allerdings wurde damals auf die defensive Organisation vergessen. Malmö spielte schnörkellos und geradlinig. Mit langen Abschlägen wurde die Salzburger Defensive immer wieder vor Probleme gestellt, dazu die zweiten Bälle fast alle erobert. Das müssen die Salzburger dieses Mal viel besser in den Griff bekommen. Im Hinspiel ist dies jedenfalls schon gelungen.

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