Fuchs: "Schalke ist andere Dimension"

Fuchs: "Schalke ist andere Dimension"
Wenn der Kultklub aus dem Ruhrpott auftritt, werden die Massen mobilisiert. Christian Fuchs genießt den Rummel.

Von 2003 bis 2008 spielte Christian Fuchs bei Mattersburg. Nach zwei Jahren in Bochum und einem in Mainz wechselte der 25-Jährige um kolportierte 3,8 Millionen Euro zu Schalke 04. Der deutsche Pokalsieger kam zum Trainingslager ins Burgenland.

KURIER: In welchen Dimensionen bewegen Sie sich jetzt?
Christian Fuchs: Wir haben unsere erste Partie gegen Bergleute gespielt. 7000 Fans waren da. Beim Abschied von Bordon haben wir in der Veltins-Arena vor 40.000 Zuschauern gegen eine Auswahl von Kickern aus unteren Klassen gespielt. Schalke hat fast 100.000 Mitglieder, mehr als es Plätze im Stadion gibt. Der Klub ist eine andere Dimension als alles, was ich bisher erlebt habe.

Ihr Wechsel hat sich also ausgezahlt?
Zur Saisoneröffnung sind 100.000 Fans gekommen. Beim Trainingslager mit Mainz waren in der Flachau 50, hier in Stegersbach sind es täglich mindestens 200. Beim Training schauen so viele zu wie sonst bei manchen Landesliga-Spielen.

Ist das nicht manchmal anstrengend?
Bei der Saisoneröffnung hatte jeder Spieler einen Bodyguard, sonst wären wir nie rechtzeitig zu den Terminen gekommen. Trotzdem ist die Stimmung sehr familiär. Wir hatten am Sonntag einen Hüttenabend mit den Fans, da waren Hunderte bei der "Blau-weißen Nacht".

Vier Mal am Tag geht es durch die Fans zum Training und dann wieder zurück. Ist diese Nähe zum Anhang vom Klub vorgeschrieben?
Nein. Das ist so. Das macht ein Raúl seit einem Jahr, das machen die Neuen ganz automatisch auch so.

Apropos Raúl. Kehrt er den Star raus?
Nie und nimmer. Der ist ein völlig lockerer Typ. Ganz ohne Starallüren. So viel Wirbel um ihn auch ist, für uns ist er ein ganz normaler Teamkollege.

Sprechen Sie mit ihm Deutsch?
Nein. Englisch. Und weil ich oft mit Uchida am Tisch sitze, lerne ich ein paar japanische Brocken.

Was ist Amtssprache?
Deutsch. Wer es nicht kann, bekommt einen Kurs. Es ist eine junge Mannschaft, in der ich mit 25 schon fast zu den Älteren zähle. Ich bin der Neunt- oder Zehntälteste.

Um zu Schalke zu kommen, sollen Sie angeblich Ihrem Manager Thomas Böhm gesagt haben, dass es nicht am Gehalt scheitern sollte.

Ja. Das stimmt. Ich wollte das nie an die große Glocke hängen: Ich hatte ein Angebot, wo ich fast das Dreifache bekommen hätte.

Wo?
Östlich von Gelsenkirchen. Aber mit 25 habe ich mich für die sportliche Herausforderung entschieden.

Mit einem Wechsel vom Fünften zum 14. der abgelaufenen Saison?
Schalke hat den Cup gewonnen, hat im Semifinale der Champions League gespielt. 2008 war mein drittes Bundesligaspiel auf Schalke. Seither war das ein Ziel von mir. Schalke ist einfach toll. Daher habe ich auch für vier Jahre unterschrieben.

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