Schatten auf Blatters Spazierweg zur Wahl

Blatter will wieder FIFA-Präsident werden, doch es gibt Strömungen gegen seine Wiederwahl.
Blatter will wieder Präsident werden. Harte Kritik kommt vom bisher einzigen Gegenkandidaten.

Eigentlich war damit zu rechnen, dass Sepp Blatter im Alleingang zu seiner nächsten höchst umstrittenen Amtsperiode als FIFA-Präsident spaziert. Überhaupt als Michel Platini, seines Zeichens Oberhaupt des Europäischen Fußball-Verbandes (UEFA), Ende August verlautbarte, auf eine Kandidatur verzichten zu wollen.

Die Wahl soll am 29. Mai 2015 im Rahmen des Kongresses des Weltverbandes über die Bühne gehen. Bis 24. Jänner müssen mögliche Gegenkandidaten Aufstellung genommen haben. Und genau diese Möglichkeit wird wieder ins Auge gefasst. Denn Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußballverbandes, meint in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: "Dies Möglichkeit wird gerade innerhalb der UEFA besprochen."

Verdacht

Die Konkurrenz für Blatter schien bisher kaum der Rede wert zu sein. Lediglich der wenig aussichtsreiche ehemalige FIFA-Funktionär Jerome Champagne beabsichtigte bisher seine Kandidatur. "Ich plädiere für eine demokratische FIFA und hoffe auf ein transparentes Wahlverfahren mit Debatten", sagte Champagne in einem Interview. Es sei aber befürchten, dass es keine faire Wahl geben werde. Denn "es könnte im Vorfeld Druck auf die Verbände ausgeübt werden. Wenn es bei der FIFA erneut zu einer Entscheidung hinter verschlossenen Türen kommt, wäre das sehr traurig und würde dem ramponierten Ruf der FIFA erneut schaden. Leider gibt es in der Pyramide des Fußballs zu viele Menschen, die sich selbst helfen wollen - und nicht dem Fußball. Ich will das ändern", sagte Champagne.

Die Kluft zwischen den Europäischen Verbänden und FIFA-Präsident Blatter wurde zudem größer, weil der Schweizer eine fünfte Amtszeit ins Visier genommen hatte und deshalb des Wortbruchs bezichtigt worden war.

Das Thema um die umstrittene Aufarbeitung der WM-Vergaben an Russland (2018) und Katar (2022) bestimmte in den vergangenen Wochen ohnehin die kritischen Medienberichte über FIFA und Präsident Blatter.

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