St. Pöltner Traumreise nach Eindhoven

Jubelwelle: Das 2:0 gegen Plowdiw sorgt für Stimmung in der NV-Arena.
Nach dem Aufstieg: Wie sich der sensationelle Zweitligist SKN das Duell mit PSV verdiente.

Mutig wie Trainer Herbert Gager, der im wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte plötzlich auf eine Dreierkette umstellte und damit alles richtig machte. Treffsicher wie Rückkehrer Daniel Segovia, der nach seinen Leer-Jahren bei der Admira und dem WAC in St. Pölten wieder aufblüht und gegen Plowdiw als echter Goalgetter alle drei Tore erzielte. Unbekümmert wie Eigenbauspieler David Stec, der als 20-jähriger Debütant an der rechten Flanke wirbelte und dabei keine Sekunde an einen Spieler erinnerte, der vor zwei Monaten noch in der NÖ-Landesliga spielte. So präsentierte sich der SKN beim 2:0 gegen die enttäuschenden Bulgaren.

"Jetzt werden wir auch für PSV kein Freilos sein. Wir sind voller Selbstvertrauen", kündigte Mittelfeldspieler Dominik Hofbauer an. Schon am Donnerstag tritt der Zweitligist in Eindhoven gegen den holländischen Großklub (mit U-21-Teamspieler Marcel Ritzmaier im Kader) zum Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde der Europa League an. Davor wartet noch die Pflicht: "Wir spielen am Montag in Kapfenberg Meisterschaft. Das ist eigentlich das wichtigere Spiel. Die Doppelbelastung darf kein Thema sein", meint Gager.

Gegen PSV wurde zwar schon (kurioserweise wie gegen Plowdiw) in der Vorbereitung getestet – und 0:1 verloren – für Gedanken über den Meistercupsieger von 1988 war aber noch keine Zeit: "Spätestens wenn wir in den Flieger steigen, muss ich einen Plan haben."

Auch wenn der SKN einige Hunderttausend Euro verdienen wird, fordert Gager keine teuren Einkäufe. Wenn es Leihverträge mit den von ihm ausgebildeten Austria-Talenten Horvath und Michorl geben sollte, wäre er "schon überglücklich."

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