St. Pölten will auch auf Grödigs Welle reiten

Herbert Gager will mit St. Pölten einen 1:2-Rückstand umdrehen.
Der Zweitligist hofft gegen Plowdiw auf die Sensation, die Salzburger haben ein 4:0 im Rücken.

Ein Aufsteiger in die dritte Qualifikationsrunde der Europa League steht nach dem 4:0 von Grödig in Belgrad beinahe fest. "Ein zweiter wäre eine kleine Sensation", sagt St. Pöltens neuer Trainer Herbert Gager vor dem Rückspiel gegen Botew Plowdiw in der NV-Arena (21.05 Uhr, ORFeins live). Tatsächlich: Sollte das 1:2 gegen die Bulgaren vor zumindest 5000 Fans noch gedreht werden, würde erstmals ein Zweitligist aus Österreich eine Europacup-Runde überstehen.

Gager, der noch U-19-Teamspieler Michorl von der Austria ausleihen will, erwartet "ein enges Match. Ich hoffe, wir konnten mit dem 3:0 gegen Horn Werbung machen, um noch mehr unterstützt zu werden."

Es geht gegen Plowdiw um mehr als nur den Aufstieg: Die Zusatzeinnahmen könnten ins eng bemessene Sport-Budget fließen. Gager hat nach zwei Monaten im Amt schon erkannt: "Die Infrastruktur in St. Pölten ist top. Ich kann professionell arbeiten. Aber der Verein muss noch wachsen – das kostet."

Neues Stadion

Christian Haas hat sich daran gewöhnt, dass es bei seinem SV Grödig rundgeht. Das fing im Vorjahr mit dem Stadionumbau an, ging mit dem Fall Taboga weiter und mündete schließlich in der sensationellen Europacup-Teilnehme, die rund um den erfolgreichen Dorfverein dieser Tage auch wieder für gehörigen Stress und Turbulenzen sorgt. "Langweilig wird uns jedenfalls nicht", verrät der umtriebige Sportchef der Grödiger, die im Rückspiel gegen Cukaricki Belgrad (19 Uhr, ORFeins live) in die dritte Qualifikationsrunde einziehen sollen. Und nach dem 4:0 in Serbien auch müssen.

Mit dem Europacup-Start stößt der Klub an seine Grenzen. Weil das Stadion in Grödig nicht den Standards entspricht, muss in die Bullen-Arena nach Wals-Siezenheim übersiedelt werden. Ein enormer Aufwand und eine riesige Herausforderung für die drei Mitarbeiter der Geschäftsstelle, zumal sie nebenbei auch noch eine andere Baustelle zu betreuen haben. "Wir müssen auch noch unser Stadion in Grödig für den Auftakt am Sonntag gegen Sturm herrichten", erklärt Sportchef Haas, "bei uns geht’s richtig turbulent zu."

Gejammert über leere Tribünen wird nicht: "Wir werden schwarze Zahlen schreiben", versichert Haas, "egal, wie viele Leute heute ins Stadion kommen."

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