Europa-League-Bilanz: Viel Schatten, wenig Licht

Peinlich: Die zweite Hälfte dauerte wegen drei Flutlichtausfällen in der Südstadt 90 Minuten.
Fragen und Antworten zu den enttäuschenden Auftritten in den Hinspielen von Rapid, der Austria und der vom Flutlicht verlassenen Admira.

Kein Sieg und nur ein geschossenes Tor, dafür handfeste Krawalle im Prater und drei Flutlicht-Ausfälle in der Südstadt. Die drei Hinspiele zur dritten Quali-Runde der Europa League verliefen für Österreichs Vertreter enttäuschend bis katastrophal.

Fragen und Antworten zu AustriaTrnava (0:1), Schodsina – Rapid (0:0) und AdmiraLiberec (1:2).

Was ist von den Rückspielen zu erwarten?

Rapid war klarer Favorit, bleibt das auch nach dem 0:0, sollte aber gewarnt sein: Torpedo hat mit dem 2:1 bei Debrecen gezeigt, dass die Defensivvariante auch auswärts Erfolg bringen kann. "Wir biegen das mit den Fans in Wien", meint Trainer Büskens. Bereits 10.000 Karten sind für den Donnerstag verkauft.

Die Austria war Favorit, ist nun Außenseiter, rechnet sich aber noch gute Chancen aus. Zum einen wegen der violetten Auswärtsstärke, zum anderen, weil schon beim 0:1 gegen Trnava Top-Chancen herausgespielt werden konnten. Die Admira war gegen Liberec Außenseiter und ist das nach dem 1:2 beim Rückspiel noch mehr.

Warum ist in der Südstadt das Flutlicht drei Mal ausgefallen?

Noch am Dienstag und Mittwoch war das Flutlicht drei bzw. vier Stunden in Betrieb – ohne Probleme. Beim 1:2 sprang die Hauptsicherung der Starkstromanlage drei Mal heraus, Pausen von insgesamt 44 Minuten waren in Hälfte zwei die Folge. Am Freitag begann die Fehlersuche, vorerst ohne Ergebnis. Ein Zusammenhang mit dem Einbau der Rasenheizung konnte nicht ausgeschlossen werden.

Der Image-Schaden ist – ungeachtet der drohenden UEFA-Strafe (auch wegen eines Flitzers) – enorm. Als "Lachnummer Europas" wurde die Admira sogar in der Deutschen Presse-Agentur beschrieben. "Es tut mir leid für alle, die gekommen sind", sagte Trainer Lederer. "Wir können nichts dafür, aber peinlich ist es schon", erkannte Sportdirektor Baumeister. Die Admira-Fans erhalten als Wiedergutmachung ein Gratisticket für ein Liga-Heimspiel (gegen Altach oder Ried).

Kamen die Angriffe der Trnava-Hooligans überraschend?

Nein, die Polizei war vorbereitet. Trotzdem wüteten rund 2000 Slowaken, die als rechtsextrem gelten, vor und nach dem Spiel. Insgesamt wurden 13 Personen festgenommen, darunter ein Österreicher. Sechs Personen mussten im Krankenhaus behandelt werden, drei Polizisten wurden verletzt. Trnava-"Fans" wurden den Hitler-Gruß zeigend gesichtet. Unter den harten Kern der Austrianer hatten sich Fans von Slovan Bratislava gemischt. Diese sind mit Trnava verfeindet. Die Krawalle wirkten wie ein verabredetes Hooligan-Treffen. Das Rückspiel wurde bereits als Hochrisiko-Match eingestuft.

Verstärkt Rapid nach der Nullnummer den Sturm?

Die Verpflichtung von Wunschkandidat Giorgi Kvilitaia rückt näher. Sportdirektor Müller konnte mit dem 22-jährigen Georgier Einigkeit erzielen, allerdings könnte der Transfer noch an der Ablöse scheitern. Tiflis verlangte ursprünglich deutlich mehr als eine Million, die Hütteldorfer wollen aber weniger als für Jelic (700.000 Euro) bezahlen. Außerdem sind auch BATE Borissow und Dinamo Zagreb interessiert.

Wie geht’s in der Liga weiter?

Mit drei Sonntagsspielen. Rapid fliegt heute weiter Richtung Westen. Um 16.30 Uhr wartet morgen Altach. Zeitgleich will die Austria im Prater gegen Mattersburg Selbstvertrauen zurückgewinnen. Auf die Admira wartet erneut die Abendpartie. Das Flutlicht in St. Pölten (19 Uhr) sollte gegen den SKN allerdings funktionieren.

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