Endspiel für Robin Dutt

Frustriert: Prödl (li.) und Junuzovic sind mit Bremen Letzter.
Köln hat seit 1995 nicht mehr in Bremen gewonnen. Passiert es heute doch, wird es für den Werder-Coach eng.

Um es charmant auszudrücken: Es läuft nicht gut bei Werder Bremen. In Zahlen gegossen zeigt sich, dass der schlechte Lauf wohl mehr eine Krise ist: Die Bremer haben von acht Spielen vier verloren und vier unentschieden gespielt. Zehn Treffer erzielt, aber 22 Gegentore kassiert. Das sind fast drei pro Spiel und somit eigentlich eines Absteigers würdig.

Zuletzt haben die Bremer Einzigartiges geschafft: Ihnen gelang beim 0:6 gegen die Bayern kein einziger Schuss aufs gegnerische Tor, was seit den statistischen Bundesliga-Aufzeichnungen noch keinem Klub gelungen ist. Weil die Statistik nur bis 1993 zurückgeht, hat Bremen geschafft, was zuvor 12.989 angetretenen Mannschaften nicht gelungen ist.

Bremen ist in der wohl größten Krise, seit der Klub 1999 fast abgestiegen ist. Die Baustellen: Trainer Robin Dutt ist nach dem 0:6 mehr als angezählt. Zumindest für das Spiel gegen Köln hat er eine Jobgarantie von Manager Thomas Eichin bekommen.

Tormann Raphael Wolf, einst in Kapfenberg, wird weniger kritisiert als bedauert. Seine Vorderleute, darunter auch Sebastian Prödl, konnten zuletzt alles andere als überzeugen. Wenn man nicht ein Mal gefährlich vors gegnerische Tor kommt, dann gibt es auch Kritik für die Mittelfeldspieler. Deutsche Medien lassen dabei aber mit Zlatko Junuzovic Milde walten – er habe sich gegen den Untergang gestemmt.

Statistik

Was also spricht für einen Heimsieg von Bremen? Die Statistik: Köln feierte seinen letzten Auswärtssieg in Bremen im Dezember 1995 mit einem Stürmer namens Anton Polster. Den hat Peter Stöger heute ab 20.30 Uhr nicht zu Verfügung. Dafür neues Selbstvertrauen nach dem Sieg gegen Dortmund. "Der Sieg hat uns insofern gutgetan, dass wir diese Woche keine Diskussionen um ein Entscheidungsspiel in Bremen führen müssen. Die Stimmung im Team ist gelöst, das heißt aber nicht, dass wir überheblich werden", betonte Köln-Trainer Peter Stöger.

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