Aufstand der Kleinen lässt die Großen zittern

Island: Aron Gunnarsson durfte wieder jubeln.
Außenseiter wie Albanien, Island und Nordirland schocken die arrivierten Nationen.

Der Aufstand der Kleinen bringt Europas Fußball-Establishment gehörig ins Schwitzen und dürfte bei Michel Platini für Hochstimmung sorgen. Mit seiner von den Großmächten kritisierten Aufstockung der EM 2016 hat der UEFA-Boss den Mittelstand offenbar aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Beflügelt von den verbesserten Aussichten auf eine Teilnahme an der Endrunde haben zahlreiche Außenseiter wie Albanien, Island, Nordirland und nicht zuletzt Polen die Arrivierten um Weltmeister Deutschland in der Frühphase der Ausscheidung geschockt und eigene Ambitionen angemeldet.

Schon am Montag plant Island gegen den WM-Dritten Niederlande den nächsten Coup eines Underdogs. Das vom Schweden Lars Lagerbäck trainierte Team aus dem hohen Norden geht als ungeschlagener Tabellenführer (6 Punkte, 6:0) der Gruppe A in die Partie. Die Holländer sind also gewarnt, zumal sie am Freitagabend beim 3:1 gegen Kasachstan nicht glänzten. Zur Halbzeit drohte nach dem Gegentor von Renat Abdulin sogar die zweite Pleite nach der Startniederlage gegen Tschechien, doch Huntelaar, Afellay und van Persie drehten die Partie. "Wir haben die Ruhe bewahrt", lobte Trainer Guus Hiddink und Rückkehrer Arjen Robben stellte fest: "Wir haben Selbstvertrauen getankt."

Aufstand der Kleinen lässt die Großen zittern
Albania's coach Giovanni De Biasi reacts during their Euro 2016 qualifying soccer match against Denmark at Elbasan arena stadium in city of Elbasan October 11, 2014. REUTERS/Arben Celi (ALBANIASOCCER - Tags: SPORT SOCCER)
Hochstimmung herrscht nicht nur in Island, sondern auch in Albanien. Nach dem Auftaktsieg in Portugal trotzte man mit einem 1:1 gegen Dänemark dem nächsten Favoriten einen Punkt ab. Nur neun Minuten fehlten den Albanern ersten Sieg gegen die Skandinavier seit 51 Jahren. Der eingewechselte Lasse Vibe glich in der 81. Minute die Führung der Gastgeber durch Ermir Lanjani (38.) aus. "Wir haben großartig gespielt", lobte Albaniens italienischer Trainer Giovanni de Biasi. Mit je vier Zählern führen Dänemark und Albanien die Gruppe I an.

Serbien vermied beim 1:1 in Armenien nur mit Mühe einen Fehlstart unter dem neuen Trainer Dick Advocaat. Zoran Tosic rettete mit dem späten Ausgleich in der 89. Minute zumindest einen Punkt, sechs Minuten zuvor hatte Serbiens Tormann Vladimir Stojkovic sein Team mit einem gehaltenen Elfmeter vor dem Knockout bewahrt. "Ich würde nicht von einem Fiasko sprechen, aber das war keines unserer besseren Spiele", sagte Advocaat.

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