Ein Rapid-Fanklub nur für den guten Zweck

Tue Gutes und rede darüber.“ Diesem Motto hat sich Christian Bauer verschrieben, als die Frustration vor fünf Jahren immer größer wurde. „Überall war nur noch von den radikalen Rapid-Fans zu lesen, von den Rowdys.“ Immer öfter hörte er, „das sind ja alles Kriminelle“.

Bauer meint: „Diese Fan-Probleme gibt es nur in den wenigsten Fällen. Ich wollte zeigen, dass es auch anders geht und möglichst vielen Menschen davon berichten.“ Also gründete der leitende Angestellte 2010 die „Rapid-Freunde Hainburg“ mit einer speziellen Mission.

63 Mitglieder waren auf Anhieb gefunden, das sind – natürlich – Rapid-Fans, „wir schreien, jubeln und toben bei den Spielen. Manchmal schimpfen wir auch. Wir sind auf alle Sektoren verteilt“.

Aber an oberster Stelle steht das Ziel, Geld für den guten Zweck zu sammeln. „Jeder Cent, den wir einnehmen, geht an Hilfsprojekte in und um Hainburg.“ Gesammelt wird mit einem Punschstand im Advent, mit Feiern und Tombolas.

In den fünf Jahren wurden über 15.000 Euro eingenommen und gespendet. Profitiert haben die Hochwasserhilfe Hainburg; Kinder mit besonderen Bedürfnissen, denen eine Reittherapie ermöglicht wird; sozial Bedürftige, denen die Landschulwoche finanziert wird; Kranke, denen nötige, auch teurere Medikamente gekauft werden.

Mitglied Hofmann

Steffen Hofmann, der mit seinen Fanklub-Mitgliedschaften sehr sorgsam umgeht, ist seit heuer bei den „Rapid-Freunden Hainburg“ dabei. Bei der Stadion-Abrissparty in Hütteldorf schraubten die "Rapid-Freunde" den ganzen Tag die Sesseln aus dem Hanappi-Stadion ab, natürlich gratis. "Sie waren uns eine enorme Hilfe", betont Klubservice-Leiter Andy Marek.

„Am Anfang wurden wir belächelt, aber es ist kein Zufall, dass gleich mehrere Spieler gerne zu unserer 5-Jahres-Feier gekommen sind.“ Kürzlich wurde das 100. neue Mitglied begrüßt.

Es wird nicht bei den 163 bleiben.