Ein Fremdarbeiter führt die U 19 in die EM

Überragend: David Domej (re.) mit 1,89 Metern Körpergröße.
Am Montag trifft Österreich auf Frankreich, Kapitän David Domej wagte den Sprung nach Split.

Wenn Österreich am Montag zum Auftakt der U-19-Europameisterschaft in Griechenland auf Frankreich (20 Uhr, live ORF Sport+) trifft, wird David Domej Österreichs Team als Kapitän aufs Feld führen. Der Verteidiger fällt auf, wenn man die Mannschaft von Hermann Stadler beobachtet: auf dem Platz mit seiner Größe von 1,89 Metern – aber auch bei einem Blick auf die Kaderliste.

Denn Domej spielt nicht, wie die meisten seiner Kollegen, bei einem österreichischen Verein oder in der Akademie eines deutschen Großklubs, sondern bei Hajduk Split. Im Sommer 2014 hat er Rapid in Richtung Kroatien verlassen. "Meine Mutter ist aus Kroatien, daher kann ich die Sprache. Und Hajduk ist ein Verein, der auf junge Spieler setzt und auch immer wieder gute Spieler herausgebracht hat", erklärt er.

Für drei Jahre hat der 19-Jährige im Süden Kroatiens unterschrieben. Vorige Saison saß er zumindest schon regelmäßig bei den Profis auf der Bank, der endgültige Sprung soll in der kommenden Saison gelingen. "Es findet gerade ein Umbruch statt. Es gibt einen neuen Trainer und es wird noch mehr auf die Jugend gesetzt", beschreibt Domej die Situation bei seinem Klub, der in der abgelaufenen Saison Platz drei in der Liga hinter Meister Dinamo und HNK Rijeka belegte. Über die Qualifikation will man nun den Sprung in die Europa League schaffen.

Halbfinale ist das Ziel

Im Erstrunden-Duell mit Sillamäe aus Estland fehlt Domej allerdings aufgrund der U-19-EM. Österreich trifft neben Frankreich auch noch auf Gastgeber Griechenland (Donnerstag) und die Ukraine (12. Juli). Die zweite Vorrundengruppe B wirkt mit Deutschland, Spanien, Russland und den Niederlanden zumindest nach der Papierform stärker besetzt. "Unsere Gruppe ist sicherlich ausgeglichen. Wir haben uns mit dieser Mannschaft nicht zufällig für alle drei möglichen Endrunden qualifiziert", sagt Domej. Das Team des Jahrgangs 1996 war schon im Jahr 2012 bei der U-17-EM in der Slowakei und der U-17-WM in den Vereinigten Arabischen Emiraten dabei. Mehr als drei Endrunden pro Jahrgang sind nicht möglich.

Nur dabei sein ist allerdings nicht alles für die ÖFB-Auswahl. "Das Ziel ist vorerst schon Platz zwei in der Gruppe und damit das Halbfinale", sagt Domej, dessen Team allerdings nicht in der besten Formation antreten kann. So ist Valentino Lazaro nicht dabei, weil er schon zu Marcel Kollers A-Team zählt. Philipp Lienhart und Konrad Laimer fehlen, weil sie bereits mit dem U-20-Team bei der WM in Neuseeland waren.

Immer dabei war Sascha Horvath. Auf dem kleinen Dribbler ruhen die Hoffnungen in Österreichs Offensivspiel. Nach seinem Wechsel von der Wiener Austria zu Sturm Graz und einigen Erfolgserlebnissen in der Vorbereitung strotzt der Techniker vor Selbstvertrauen und Spielfreude.

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