Dragovic und Basel im Viertelfinale

epa03624471 Goalkeeper Yann Sommer (R) and Aleksandar Dragovic (L) of FC Basel Switzerland celebrate after the UEFA Europe League round of 16 soccer match between FC Zenit St.Petersburg and FC Basel Switzerland in St.Petersburg, Russia, 14 March 2013. EPA/ANATOLY MALTSEV
Aleksandar Dragovic & Co. steigen trotz einer 0:1-Niederlage in St. Petersburg auf.

Aleksandar Dragovic hat am Donnerstagabend einmal mehr aufgezeigt. Der österreichische Teamspieler steht nach einer 0:1-Niederlage im Achtelfinal-Rückspiel mit dem FC Basel bei Zenit St. Petersburg im Viertelfinale der Europa League. Das Hinspiel gewannen die Schweizer gegen die Russen, die im Sommer mehr als 100 Millionen Euro in neue Spieler investiert hatten, vor einer Woche mit 2:0.

Die Schweizer konnten die Gastgeber auf dem äußerst holprigen und bei minus 6 Grad gefrorenen Boden einige Zeit erfolgreich von ihrem Tor fernhalten. Durch einen Kopfball von Witsel gelang Zenit aber doch der Führungstreffer: Dragovic war bei einem Kopfball-Duell zu spät gewesen, seine Kollegen ließen Witsel ungedeckt einköpfeln.

Nach der gelb-roten Karte für Basels Marcelo Diaz (45.) wurde die Partie für Basel zu einer Abwehrschlacht und für Innenverteidiger Dragovic zur Schwerstarbeit. Dabei musste der Österreicher aber gar nicht seine Ärmel aufkrempeln. Als einziger Basler stand er mit kurzen Ärmeln seinen Mann und avancierte so auch noch zum Fels in der Brandung. Viele Angriffe des russischen Meisters endeten beim 22-jährigen Wiener. Dazu kam auch das notwendige Glück durch einen Stangenschuss und einen schlecht geschossenen Elfmeter von Schirokow, den Basels Keeper Sommer mit dem Fuß parieren konnte.

„Wenn wir noch weiter kommen wollen, müssen wir uns aber steigern“, sagte Dragovic gar nicht zufrieden. „Wir müssen die Bälle behaupten damit wir nicht wieder so unter Druck geraten. Das ist uns diesmal überhaupt nicht gelungen, obwohl es mit einem Mann weniger natürlich noch viel schwieriger war“, analysierte Dragovic. „Wir haben aber super gekämpft und sind defensiv sehr gut gestanden.“

Kein Wunschgegner

Einen Wunschgegner fürs Viertelfinale hat Dragovic nicht. „Tottenham muss es nicht unbedingt sein.“ Die Engländer verspielten ihre komfortable 3:0-Führung aus dem Hinspiel gegen Inter Mailand im San Siro und mussten mit einem 0:3 nach 90 Minuten in die Verlängerung.

Dort ging es ähnlich spektakulär weiter. Adebayor sorgte mit seinem Abstaubertreffer für das entscheidende Auswärtstor, das 4:1 durch Alvarez hatte keine Bedeutung mehr.

Der entthronte Champions-League-Sieger Chelsea bleibt zumindest eine Klasse tiefer im Rennen. Krisenstürmer Fernando Torres schoss die Londoner ins Viertelfinale der Europa League. Der Spanier erzielte im Achtelfinal-Rückspiel gegen Steaua Bukarest das entscheidende Tor zum 3:1-Endstand (71.), vergab aber auch einen Elfmeter (87.). Das Hinspiel in Rumänien hatte Chelsea überraschend 0:1 verloren.

In der Liga hat Torres seit Weihnachten kein Tor mehr erzielt. Diesmal verwertete er ein raffiniertes Zuspiel von Landsmann Juan Mata mit links ins lange Eck. Den folgenden Strafstoß knallte der 28-Jährige allerdings an die Latte. Davor hatten bereits Mata selbst (34.) und Abwehrchef John Terry (58.) für die "Blues" getroffen. Das Auswärtstor von Vlad Chiriches (45.) stellte das Team des ungeliebten Trainers Rafa Benitez aber vor einige Probleme.

Geisterspiel

Klar zu wenig war ein Auswärtstor von Tamas Hajnal (62.) für den VfB Stuttgart. Die Schwaben mussten sich nach einem 0:2 im Hinspiel auch im "Geisterspiel" bei Lazio Rom mit 1:3 geschlagen geben. Überragender Mann war der Tscheche Libor Kozak mit einem Triplepack (6., 8., 87.). Basels Aleksandar Dragovic ist damit der einzige Österreicher im Viertelfinale. U21-Teamspieler Raphael Holzhauser spielte bei Stuttgart durch, Landsmann Martin Harnik wurde erst in der 74. Minute eingewechselt.

Papiss Demba Cisse wurde für Newcastle zum Helden. Der Senegalese traf gegen den russischen Millionenclub Anschi Machatschkala in der vierten Minute der Nachspielzeit zum entscheidenden 1:0 (Hinspiel 0:0). Damit stehen drei englische Klubs in der Runde der letzten acht.

Dorthin schafften es auch Benfica Lissabon mit einem 3:2 bei Girondins Bordeaux sowie Fenerbahce Istanbul mit einem wenig glamourösen 1:1-Heimremis gegen Viktoria Pilsen.

Zenit St. Petersburg - FC Basel 1:0 (1:0)

Tor: Witsel (30.)

Gelb-Rote Karte: Diaz (Basel/45.)

Hinspiel 0:2 - Basel mit Gesamtscore 2:1 weiter

Rubin Kasan - UD Levante 2:0 n.V. (0:0)

Tore: Rondon (100.), Djadjun (112.)

Hinspiel 0:0 - Kasan mit Gesamtscore 2:0 nach Verlängerung weiter

Inter Mailand - Tottenham Hotspur 4:1 n.V. (1:0, 3:0)

Tore: Cassano (20.), R. Palacio (52.), Gallas (75./Eigentor), Alvarez (110.) bzw. Adebayor (96.)

Hinspiel 0:3 - Tottenham bei Gesamtscore 4:4 aufgrund der Auswärtstorregel weiter

Lazio Rom - VfB Stuttgart 3:1 (2:0)

Tore: Kozak (6., 8., 87.) bzw. Hajnal (62.)

Hinspiel 2:0 - Lazio mit Gesamtscore 5:1 im Viertelfinale

Chelsea - Steaua Bukarest 3:1 (1:1)

Tore: Mata (34.), Terry (58.), Torres (71.) bzw. Chiriches (45.)
Anm.: Torres (Chelsea) vergab einen Elfmeter (87.)

Hinspiel 0:1 - Chelsea mit Gesamtscore 3:2 weiter

Newcastle United - Anschi Machatschkala 1:0 (0:0)

Tor: P. Cisse (94.)
Gelb-Rote Karte: Carcela-Gonzalez (Anschi/55.)

Hinspiel 0:0 - Newcastle mit Gesamtscore 1:0 weiter

Girondins Bordeaux - Benfica Lissabon 2:3 (0:1)

Tore: Diabete (74.), Jardel (91./Eigentor) bzw. Jardel (30.), Cardozo (75., 92.)

Hinspiel 0:1 - Benfica mit Gesamtscore 4:2 weiter

Fenerbahce Istanbul - Viktoria Pilsen 1:1 (1:0)

Tore: Ucan (44.) bzw. Darida (61.). Hinspiel 1:0

Fenerbahce mit Gesamtscore 2:1 im Viertelfinale

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